NACHTWANDERERS LICHT
dem Dunkel entronnen
nicht wirklich in Eile
in Träumen versponnen
am Rande der Nacht
ein liebliches Läuten
der Tag will erklingen
der Wanderer schreitet
er geht mit Bedacht
nur einmal noch schauen
dem Mond salutieren
das Traumlicht verzieren
in einsamer Wacht
ein Leuchten von innen
ganz vage vernommen
und doch so vollkommen
der Wanderer lacht
(Kerstin Magirius, 22.10.2018)
HERBST-BILD
Vom Aufbäumen ist die Rede
vom Wandel der Zeit
nicht haltbar mehr
das Ende
vom
Tag
Vom Wegschauen ist die Rede
von irrlichtem Tun
nicht findend mehr
den Weg hin
zum
Licht
Von Fernweh ist die Rede
vom Fremdsein im Hier
der Heimat Gefilde
ein Welken
so
laut
(Kerstin Magirius, 23.10.2018)
SCHWEIGEN
Immer wenn die Vögel schweigen
(und sie schweigen immer wieder)
putzt die Sehsucht ihr Gefieder
zwischen Ästen die sich neigen
und auf welke Blätter zeigen
die der Schweigsamkeit ergeben
mit den Vögeln sich erheben
und der Schweigsamkeit entschweben
(Kerstin Magirius, 16.11.2018)
|