Nachtwanderin
  VIERZEILER
 

Im Gewölbe unterm Keller
sitze ich bei Kerzenschein,
dichte Verse ohne Grenzen
so folgt fröhlich Reim auf Reim


Manchmal werden Träume
gelebte Wirklichkeit,
fruchtbar Blütenstäube
durchwandern Raum und Zeit.

Der Wind, er weht von hinten,
die Sonne scheint von vorn.
Der Regen tröpfelt leise
auf jedes Mutterkorn.

Ein Zwerg, er steht im Garten
und wartet auf sein Leben,
da kann er lange warten -
ja, so ist das eben.

In manch unschuldsvoller Blüte
steckt ein Wundertütchen drin,
wenn du erstmal daran riechst,
gibst du dich dem Zauber hin.

Was ist schon klar im Chaosmeer
der Lebenspyramide?
Gedanken suchen, hoffen, finden
in dieser Dichterschmiede

Die Seele ist ein Ding für sich,
wer kann sie je beschreiben?
Hat sie ein du, hat sie ein ich?
Sie wird nur fühlbar bleiben.

Stets sucht der Mensch nach einem Sinn
in allem, was er tut.
Am Ende ist der Sinn nicht da
und ihn verlässt der Mut.

Manch Blüte fällt von einem Strauch
übrig bleibt die Frucht,
sie wächst wie ein Gedanke auch
und lässt nichts unversucht.

Das Süße und das Saure
sind wie Gut und Böse.
Beides ist nur Ansichtssache,
gibt sich keine Blöße.

So manche Leiter ist in sich
sehr wackelig auf Freiers Füßen,
wenn sie also dabei bricht
wollt sie dir die Show "versüßen".

Ich sitz auf einem großen Berg
und seh die Welt vor mir,
hier spinne ich Gedankenfäden
sie reichen bis zu dir.

Wie seltsam fließen Worte
doch manchmal durch den Fluss.
Ich kann sie förmlich riechen,
das riecht nach Wohlgenuss.

Dur ist lustig, Moll ist traurig,
man kann es leicht erkennen.
Lausch einfach in dich hinein
Gefühle sollt man benennen.

Die Kunst ist es beim Dichten,
mit wenig Worten viel zu richten.
Beim Schreiben kannst du dich vergessen,
musst nur zwischendurch was essen.

Der "Sehende" sieht mit dem Herzen,
der "Blinde" nimmt in den Augenschein,
das, was ihm sein Sehnerv bietet,
doch das muss nicht richtig sein.

Im grauen Nebel, tief verborgen
wächst ein kleiner Baum.
In seiner Frucht liegt wohlbehütet
aller Menschheitstraum.

Gegenwart durchdringt die Stille,
ergreift von dir Besitz.
Will dich halten, will dich fesseln,
tritt dir auf den Schlips.

Nachts um zwölf - ich lag im Bett,
da klopfte es ans Fenster.
Das ist der Wind, so sagt ich mir,
dann warens doch Gespenster.

Es kam viel schlimmer als gedacht,
ich schaute kurz hinaus-
da wusst ich nicht, wie mirs geschah,
sie rissen alle aus

Es muss mein Hut gewesen sein,
ich trag ihn Tag und Nacht.
Der Eine von den Gangstern gar,
er hat sich tot gelacht.

Mein Denken ist heut etwas dunkel,
ich kann nicht viel erkennen.
Vielleicht liegt das an meinem Geist,
er ist wohl noch am Pennen.

Das Wetter - es schiebt graue Wolken,
die Leute meckern alle.
Da schließ ich Tür und Fenster gleich
und geh dann in die Falle.

Die Maus ist schon wieder am Rutschen,
das Haus steht wohl ganz schief,
auf der einen Seite hoch und
auf der anderen Seite tief...schnief.

Im Keller sind sehr feuchte Wände,
die Ratten tanzen Rumba
und auf den Tischen, wo ich sitze,
hängen Spinnen dumm da. 

Hier möchte ich nicht kuscheln,
nur Gruselträume leben.
Gerade kommt ein Geist
und will mir eine kleben.

Nun geh ich raus aus dem Verließ,
ist viel zu kalt hier unten.
Viel lieber lass ich mir im Bett
noch einen Schmöker munden. 

Ich sitze hier und schreibe
mir die Finger wund.
Die Gedanken fliegen
wieder kunterbunt.

So mancher Stern ist wohl ein Engel,
von Gotteshand geschickt.
Er trägt leuchtend Seelenflügel
aus Nymphenhaar gestrickt.

Ein Hund ist oft ein besserer Freund
als mancher Mensch es ist.
So geh ich gern mit ihm durch´s Leben,
der redet keinen Mist.

Süßlich kommts aus deinem Munde,
formst mir Worte lieblich fein.
Sicher kommt das auch vom Herzen
und nicht nur vom roten Wein. 

In mir blüht ganz still und leise
eine Blume zart und fein.
Sie geht oft auf Seelenreise,
möchte ganz nah bei dir sein.

Öl auf Feuer explodiert
zu einer Lustfontäne.
Aus der Glut, die übrig bleibt,
fließt oft manche Träne

Ich hab hier einen Feuerlöscher,
das kann sonst böse enden.
Denn die Liebe kannst du nicht
wie eine Bratwurst wenden.

So bist du heute lustdurchtränkt
mit Wein süß angedudelt,
die Nacht wird sicher furchtbar heiß,
du schläfst dann wie genudelt.

Die Traumbar steht dir zur Verfügung,
du solltest dich beeilen
So mancher Film ist ausgebucht
sonst vor den letzten Zeilen.

Fasten reinigt manches-
Körper, Geist und Seele.
Ich muss erst mal was trinken,
hab eine trockne Kehle.

Hab mit Fasten heut begonnen,
der 1. Tag ist schon verronnen.
Mir geht es wunderprächtig - noch!
Bald pfeif ich auf dem letzten Loch.

Ich hab der Laster viele -
wird Zeit, sie zu entsorgen.
Dann bin ich gleich viel leichter
und kann fliegen morgen.

Kilos hin und Kilos her -
mal bin ich leicht, mal bin ich schwer.
Mein Prinz ist ohne Widersinn,
er nimmt mich so, wie ich halt bin.

So werd ich fasten statt malochen
und nur klare Brühe kochen.  
Leichter lässt sich dann das Leben
in ganz neue Bahnen heben.

Verzicht ist schwer wenn man weiß,
dass es lieblich schmeckt.
Doch lenkt der Wille die Versuchung-
so, dass sie verreckt.

Drum iss allein den heißen Braten,
ich schau dir dabei zu.
Ich freu mich auf den Nachtisch dann
das bist ja dann nicht du.

Ich gehe raus in die Natur
und lauf die Pfunde ab,
die Seele wird mir dankbar sein
und das nicht zu knapp.

Lass den Herbst dir Bilder malen,
gib dich hin dem Leben.
Das ist besser als den Tag
nur im Netz zu kleben.

Ich male gern
im Staub und Dreck,
das wischt sich leichter
wieder weg.

Es ist dunkel, Sterne funkeln
und der Mond schaut rein,
zu mir ins Fenster - wohin sonst -
er will mir Muse sein.

Es beflügelt wirklich sehr
so ein Kuss in Seelentiefen,
wo so manch Gefühlsraketen
zündlos fest bis dahin schliefen.

Geh den Weg des Herzens,
dann findest du zu mir.
Es ist nicht weit zu laufen,
derweilen wart ich hier.

Ich wanderte durch Nacht und Wind,
verloren in manch Träumen.
Jetzt bin ich munter wieder hier,
will doch nix versäumen.

So ganz nüchtern mal betrachtet,
ist der Wein ein Wohlgenuss.
Lieblich süß, in Rot getaucht
gibt er der Seele einen Kuss.

Weiße Rosen tragen Blüten
die in Liebe sich entfalten
und zu mancher letzten Stunde
ihre Musenpredigt halten.

Es gibt der Welten viele,
das glaube ich ganz sehr.
Wir können sie nicht sehen,
doch spüren um so mehr.

Ein Buch, das nur vier Zeilen hat,
ist sicher ganz verständig.
Man braucht nur kurz zu lesen drin
und kennt es dann auswendig.

Tag und Nacht sind heut gleich lang,
sie reichen sich die Hände.
Dann trennen sie sich voneinander
bis zur Winterwende...

Verloren ist das Wort der Sprache,
wenn die Seele nicht mit klingt.
Drum ist es besser mal zu schweigen,
wenn das Dunkel sie umringt.

Der Eine verdichtet Worte,
der Andere Metall.
Dicht wird es dann am Ende
hoffentlich überall.

Draussen geht die Sonne auf,
heut wird ein schöner Tag.
Überall sind Farbentupfer,
grad so, wie ichs mag.

Nachts, wenn alles dunkel ist
in versteckten Ecken,
seh ich manchen Übeltäter
sein schrecklich Werk vollstrecken.

Du sollst nie sündig werden,
das stürzt dich ins Verderben.
Bleib reine stets im Herzen,
das spart dir Seelenschmerzen.

Es waren einst zwei Hähne,
die rauften sich gar sehr.
Am Ende hatten sie - oh weh -
keine Federn mehr. 

Schießen ist ein blödes Wort,
werfen wir es über Bord.
Sagen wir doch einfach schmeißen,
auf das Schießen kann ich scheißen.

Auf Wolke sieben sitze ich
und träume von der Liebe.
Das ist der schönste Ort dafür
in diesem Weltgetriebe.

Wenn du daran glaubst,
im Herzen ganz tief,
dann kommt die Liebe,
die bis dahin schlief.

Ein scharfes Schwert durchbohrte
dein ach so liebend Herz.
Ich kann ihn jetzt noch fühlen,
deinen Seelenschmerz.

Ich koch dir Bohnen dann mit Speck
und Sauerkraut mit Soße.
Beim Ersten läufst du ganz schnell weg,
das Zweite geht in die Hose. 

Heut habe ich ein Schwein gesehen,
das lag auf einer Wies.
Es streckte alle Viere von sich,
ihm ging es wohl recht mies.

Naja, das Schwein war regungslos,
die Beine waren gen Himmel.
Das könnt ich nicht ne Ewigkeit,
da kriegt ich einen Fimmel. 

Mit diesem Schwein kannst du mich jagen,
das liegt da schon seit vielen Tagen -
verwest, vermodert und tut stinken.
kein Wunder, dass die Fliegen hinken.

So ein kleiner Glücksmoment
ist mit Gold nicht aufzuwiegen.
Lassen wir die Herzen offen
für das Gute, das wird siegen.
 
Manchmal ist es eine Blume
oder nur ein Blatt,
das in diesem Augenblick
dein Herz erobert hat.

Sonnenklar ist ist dieser Tag,
lasst ihn uns mit Freude gießen,
damit kleine Glücksmomente
aus dem Universum sprießen.

Ich gedenkte den Gedanken -
den verrenkten gegen Schranken
eigentlich an dich zu richten,
unbeschränkt ist manches Dichten.

Was wir denken im Gedanken
ist so frei, wie wirs verschranken.
Ohne Schranken freilich ist-
manch Gedanke auch mal Mist.

Der gedankte Helm im Schranke
wartete auf Schrankes Danke.
Er versteckte sich im Dunkel
und bekam dort ein Furunkel.

Das krumme Furunkel
im Schrank stand im Dunkel.
Es fing an zu sprießen
und um sich zu schießen.

Das ist gedenkte Ungedenke
was gedanklich ich dir schenke.
Das macht frei in Seel und Glied,
davon wirste auch nicht mied.

Pervers ist nicht ein Denkervers.
Gedenkte Gedanke gebietet null Schranke,
hüpf gleich in mein Bett, da ist es recht nett
und träum mich von schönen Gedanken dann fett. 

Du wirst vielleicht denken, ob ich noch ganz ticke.
So denk ich mir deine gedanklichen Stricke,
da zieh ich kurz dran und schon fällt er um:
der gedachte Gedanke war einfach zu dumm.

Diät gegen das Denken
kannst du dir glatt schenken.
Ich denk dir einen Dank
und mach mich jetzt lang.

Eine Gitarre im Bett,
das finde ich nett,
dazu noch ein Lied
geklimpert in Beat.

Süße Träume
falln von die Bäume.
Ich ess mich dran satt,
da biste jetzt platt.

Ich schau noch müde in die Kiste,
war im Traum zuviel auf Achse.
Immer nur zu Fuß auf Wegen,
das nächste Mal nehm ich ne Taxe.

Wenn Kurven scharf sich biegen,
dann bleib ich doch nicht liegen.
Da flög ich aus dem Bett,
das fänd ich gar nicht nett.

Ich werde Gott mal bitten,
vielleicht hat er noch Fritten.
Der Hund war schon lang draußen
um aus der Pfütz zu saufen.

Der Morgen erwacht
auf leisen Sohlen.
Er öffnet die Augen
und blinzelt verstohlen.

Toll ist manch Gedanke heut
er macht uns frohen Mutes.
So wird aus einem trüben Tag
doch noch etwas Gutes.

Es gibt der Rosen viele,
wer will sie benennen?
So manche Dornenstachel
im Herzen schmerzvoll brennen.

Rosenblätter sind die Hände,
Rosenblüte ist das Herz,
Dornen sind wohl einfach Worte,
die erzeugen manchen Schmerz.

Oftmals ist es besser
die Rose nicht zu pflücken,
so kann sie viele Herzen
mit Freude noch entzücken.

Ich spüle meine Müdigkeit
mit einem Kaffee runter,
da fühl ich mich wie neu geboren
und bin putzemunter.

So mancher Raum füllt Leben aus,
so mancher Raum ist leer.
Da fehlt die Wärme und die Liebe
und das Herz wird schwer.

In dem Keller sind die Ratten,
haben alle einen Schatten.
Komme ich dann noch hinzu
gibt das erst den rechten Clou.

Wer hat Lust hier mitzumischen
müsst euch nur beeilen
Auf die Plätze fertig Los
wer hat zuerst vier Zeilen? 

Seit ihr alle  Lebensmüde?
Was ist nur geschehen?
Oh, wie soll ich diese Stille
hier nur überstehen?

Da strick ich mir halt ganz alleine
die Maschen zu den Zeilen.
habe doch nicht ewig Zeit
im Keller zu verweilen.
 
Kommt ein Vogel angeflogen
setzt sich mit zu mir. 
Möchte nippen von dem Wein
und auch von dem Bier.

Ich gewähre ihm den Spaß
da fällt er plötzlich runter
und benimmt sich seltsam gar,
wird jetzt sichtlich munter.

Ach da ist ja noch ein Vogel
bis  hierher geflogen.
Soviel Vögelei auf einmal
lass ich mir geloben

Nun sind sie alle angetrunken,
der eine Vogel da
liegt jetzt unterm Tisch und pennt
ist wohl dem Himmel nah.

Er hat zuviel genippt vom Wein
und auch vom Bier...igitt.
Das lag wohl sicher auch daran
weil er ganz durstig litt - schitt.

Mein PC ist heut ne Schnecke,
hat wohl die Nacht davon geträumt
und vor lauter Träumelei
das Aufwachen versäumt.

Die Kerze brennt, solang der Mensch
noch das Licht begehrt.
Würde er das Licht nicht brauchen
dann wär etwas verkehrt.

Martinstag ist heut ihr Leut,
da sieht man viele Schwänze.
Die ziehen durch die Straßen
und vollführen Eiertänze.

Ui, ich wollte Gänse schreiben,
kopfschüttel - so ein Graus!
Da zieht es mir ja schon beim Lesen
fürwahr die Schuhe aus.

Freud - der würde Däumchen heben 
und weise uns belehren,
dass sich die Triebe eines Menschen
des Verstandes scheren.

Was Freud nun damit sagen wollte -
der Mensch ist wie ein Tier.
Wenn der Trieb ihn überkommt,
dann ist er voller Gier.

Schade, dass der Freud nicht hier ist,
da könnten wir ihn fragen.
Doch Hauptsache, die Martinsgans
schlägt uns nicht auf den Magen. 

Ob der Freud uns vielleicht liest,
im Himmel, meine ich?
Er wird sich krummlig lachen da -
ja, ja -  ganz sicherlich.

Üb dich in Geduld und Spucke,
hör dabei die neueste Mucke.
Das ist cool, die Bassgesänge,
besser als nur Trauerklänge.

Scheint dir ein kleines Licht,
pass auf den Wind gut auf.
Holt der erst einmal  tief Luft,
dann bist du finster drauf. 

Bist du vielleicht ein Moppel,
musst Grünspan fleißig futtern,
sonst platzt du irgendwann
und schiebst die Schuld auf Muttern.

Draußen windet es heut sehr,
laut pfeift es durchs Häusermeer.
Fast bedrohlich wackeln Bäume,
schenken mir verrückte Träume.

So verschieden wie das Wetter
sind wir Menschen auch,
Jede eigene Kultur
hat halt ihren Brauch.

Die Minuten kriegen Beine,
rennen schneller als wir denken
und am Ende tun Gedanken
sich beim Schreiben noch verrenken.

So mancher Deckel schwindet
weil er den Topf nicht findet.
Dann raucht es hier im Keller,
die Verse fliegen schneller.

Im Dunkeln tapse ich hier rum,
such Kerze und auch Feuer.
Das macht es wieder heimig hier,
sonst ist mirs nicht geheuer.

Grütze, grüne Semmelbrühe,
schön ists heute in der Frühe.
Nun muss ich die Kissen klopfen
und manch Dichterlöcher stopfen.

In einem Zug saß ich heut Nacht,
im Traum fuhr ich zum Meer.
Doch erst brauch ich mal einen Kaffee,
ich hol ihn mir mal her.

Der Zug von dem ich träumte,
er kam plötzlich zum Stocken.
Da standen viele Kühe
nur mit Hemd und Socken.

Glühwein alleine
macht krumme Beine,
Glühwein mit Rum
haut die Beine dann um. 

Ich schreibe hier in allen Tönen
über jeden Hühnerfurz.
Was davon wahr und was erfunden -
egal, der Spaß kommt nicht zu kurz.

Diese  Dichterschmiede lebt
von allem, was die Seele bietet.
Alle Farben leuchten hier,
werden dichterisch verschmiedet.

Viele Lichter sind am Fenster,
ist schon weihnachtlich Gefunkel.
Lichterbögen, Sterne, Glimmer
leuchten mir im nächtlich Dunkel.

Zimtgebäck und Butterstollen,
Gans und Karpfen in den Pfannen -
alles riecht nach Weihnachtsstimmung
selbst die Kerzen an den Tannen.

Nur der Schnee könnt langsam rieseln -
weiße Flocken von Frau Holle,
die da schüttelt ihre Betten
fleißig auf die Erdenscholle. 

Ich hoffe und vertraue drauf,
dass es noch richtig schneit.
Zu denken, dass da nix mehr kommt,
das wäre nicht gescheit.

Es ist schön und nur normal
Gefühle zu empfinden.
Sie zu leben kostet manchmal
großes überwinden.

Das innere Licht
ist in uns entfacht,
das nicht nur zur Weihnacht
hell aus uns lacht.

Mann, bin ich geblendet,
ich brauch wohl eine Brille-
eine, die mich schützt
vor Seelenglanzidylle.

Wenn dein Licht zu helle scheint,
dann brauchst du einen Dimmer.
Das macht es gleich gemütlicher
in deinem Seelenzimmer.

Es gibt soviel was man sich wünscht,
man kann nicht alles haben.
Was heute Wert und wunderschön,
kann morgen dich begraben.

Wo ist mein Herz nur hingerutscht?
Ich kann es nirgends finden.
Bevor mein Herz mich führen kann
seh ich es verschwinden.

Im Herzen lodert manches Feuer,
es brennt in tausend Farben.
Wenn die Flamme dann erlischt
bleiben tiefe Narben.

So mancher Trieb ist uns gegeben,
der sich fleglich in uns windet
und in tierischem Verhalten
durch uns Menschen Ausdruck findet.

Der Mensch isst zuviel Schwein und Rind,
da muss er tierisch werden.
Es stinkt in ihm nach faulem Fleisch,
das stürzt ihn ins Verderben.

Es kraxeln die Schaben,
die Mäuse - sie flitzen.
Der Hund sucht das Kätzchen,
das Kälbchen die Zitzen.

Die Schaben und Flöhe
die machen grad Kinder
und ich geh jetzt schlafen,
im Stall bei die Rinder.

Der Müllmann war gerade da,
mein Kopf ist leicht und leer.
Er kippt bei jedem Windstoß
mal hin und auch mal her.

Die ersten Stare finden heim,
wolln sich Nester bauen.
Sind das schon die Frühlingsboten?
schön ists, sie zu schauen.

Es amselt von den Bäumen
und spatzt aus Busch und Wiese.
Der Star kratzt sich sein Köpfchen,
auf dass der Frühling sprieße.

Es weht der Wind vor Freude
und schmeißt die Bäume um.
Die sind noch schwach vom Winter,
da tut der Buntspecht dumm.

Die Spinnen werden munter
und strecken ihre Beine,
im Zimmer an der Decke - 
ich bin hier nicht alleine.
 
Die Schöne biestet sich mit Schminke,
der Ritter düngt sich braun vor Schreck.
Das mundet bittersüß im Herzen,
schmilzt ganz zart und schmeckt nach Dreck.

Ein Kolibri saß unterm Fenster,
er sang mir schönste Lieder.
Dann flog er weg zur nächsten Maid
für mich singt er nie wieder.

Wenn Wolken stürmisch sich vergnügen
folgt  manch  Regenschauer.
Doch regnet es nur kurze Zeit -
kein Sturm ist je von Dauer.

Das Buch der Liebe liegt vor mir.
Da steht fürwahr geschrieben,
dass wahre Liebe wahrhaft ist,
wenn Gefühle stieben.


Nun trete ich hier auf der Stelle-
wie komme ich nur weiter?
Vor mir kreuzen sich zwei  Wege-
welcher ist gescheiter?

Ich mach fest die Augen zu
und höre auf mein Herz.
Dann taste ich mich -  Schritt für Schritt -
langsam himmelwärts.

Das Eine ist nicht wie das Andere,
der Wind allein macht keine Saat.
Steter Fluss birgt trübes Wasser,
mancher Käse, der schmeckt fad.

Die Tassen sind heut aus dem Häuschen,
in den Schränken tanzen Mäuschen.
Sie putzen jede Ecke blank, 
nicht ein Krümchen bleibt im Schrank. 

Wie eine Wolke sich verflüchtigt,
so kurz ist oft das Glücksmoment,
das - wie eine kleine Flamme-
in unsren Herzen weiter brennt.

Ob klein, ob groß - das ist gegessen,
Glück lässt sich fürwahr nicht messen.
Jedes Glück für sich hat Licht,
zeigt sein eigenes Gesicht.

Träne lässt kein Auge trocken,
möchte fließen hin zu dir.
Träne tröpfelt immer schneller,
ihre Quelle bleibt bei mir.

Erschöpft geht dieser Tag zur Neige,
legt sich auf das Grab der Zeit.
Aus den Düften der Mimose
webt die Nacht ihr Blütenkleid.

Manch Blume blüht am Tage,
manch eine in der Nacht.
Entfalten tun sie alle
ihre Blütenpracht.

Das Reiskorn braucht viel Wasser,
sonst würds den Reis nicht geben.
Tät man mich ständig wässern
würd ichs nicht überleben.

Ich dösele so vor mich hin
und zähle all die Fliegen,
die beim Fliegen um die Ecke
nicht die Kurve kriegen.

Magisch ist der Zahlenschlüssel,
der sich spielend dreht und wendet -
in dem Schoß der Offenbarung,
wo sein Spiel oft tragisch endet.

Ich hab dem Mond von dir erzählt,
das musste einfach sein.
Der Mond saß da - genau wie ich -
und fühlte sich allein.

Nicht lange und wir redeten
auf mondisch viele Stunden.
Am Ende habe ich den Weg
zurück nicht mehr gefunden.

Auf dem Gipfel der Manie
blüht nicht selten Ironie.
Deren Duft ist vorbehalten
ganz besonderen Gestalten.

Unbescholten, ohne Tadel,
wandelt dort der feine Adel.
Mit geschwollenem Gerede
redet er die Menschheit blede.

Die Moral von der Geschichte,
auch der Adel ist nicht dichte.
Was er spricht und was er tut,
tut nur seinem Ego gut.

Ich sitz auf dem Gedankenklo
und bin der Gedanken froh.
Doch, das ist nicht immer so,
manch Gedanke ist noch roh.

Ein neuer Morgen der erwacht.
Stille ists noch von der Nacht.
Die Gedanken tun sich schwer,
kommen schleichend nur daher.

Frische Luft strömt in mich ein,
macht mein Denken klar und rein.
Schnell komm ich zu dem Entschluss,
dass ich weiterschlafen muss.

Nicht Ewigkeit will ich vom Leben,
das wäre wirklich sehr vermessen.
Ich tu - soviel ich kann von ihr -
in kleine Augenblicke pressen.

 

So schön ist dieser Frühling,
ich pack ihn für dich ein.
Dann teilen wir die Freude
bei Wein und Kerzenschein.

Ein leerer Kopf,
den kann man füllen.
Ich muss meinen mal
entmüllen.

Wo die Amseln, Finken, Meißen
fröhlich um die Wette scheißen,
sitzt der Frühling in der Sonne
neben einer Regentonne.

Wären da nicht soviel Fliegen,
die vor Hitze sich verbiegen,
würde ich jetzt auch da sitzen
und das Date mit dir verschwitzen.

Des Menschen Last ist oft das Denken
falsches Denken tut ihn lenken.
Der Gedanken sind zuviel,
die verfehlen oft ihr Ziel.

Deine Liebe hat viel Knospen
die sich nach und nach entfalten
in dem Herzen meiner Seele,
wo sie Musenpredigt halten.

Heute regnet es in Strömen,
stillt der Erde trocknen Schlund.
Weißer Dunst entfleucht dem Boden,
nebelt ein des Tales Grund.

Sagen glaubt der Mensch zu müssen 
VIELES und doch ist
von dem Vielen was er sagt,
das Meisste davon Mist.

Wenn der Mensch nur Worten glaubt 
und nicht seinen Gefühlen,
der wird er sich beim kleinsten Streit
schwerlich unterkühlen.

Der Morgen hat mich wieder,
es luftet heute frisch.
Der Kaffee steht schon dampfend
auf dem Frühstückstisch.

Die Wolken malen Bilder,
ich schau den Vögeln zu.
Sie lieben ihre Freiheit
genau wie ich und du.

Der Sommer zeigt sich heute
von seiner besten Seite,
doch dauert es nicht lange
und er sucht das Weite.

Über mir die Lärchen,
neben mir ein Pärchen,
unter mir zwei Spatzen,
alle tun sie schwatzen.

Wolkenboote schwanken,
müssen wohl mal tanken.
Wespen, Hummeln, Mücken
wollen mich beglücken.

Wenn Wolken dunkel grollen,
sich zu Haufen türmen
ist der Mensch geneigt,
schnell davon zu stürmen.

Es herbstet draußen vor der Tür
es herbstet in mir drin
ich stoße ab so manch Gefühl
damit ich leichter bin.

Die Schlange lauert im Versteck,
sie lockt in schönsten Tönen
Das hört der Fuchs von nebenan
er kommt, sie zu verwöhnen. 

Wenn der Mensch in seinem Denken
sich als unantastbar fühlt
muss es niemanden verwundern,
wenn sein Denken unterkühlt.

Viele Esel sind vermenschlicht,
schaut man sich genauer um.
Oder hab ich das verwechselt 
und es ist grad anders rum?

Wo der Mensch glaubt sich zu kennen
fängt der größte Irrtum an,
weil kein Mensch sich jemals richtig
und wahrhaftig kennen kann.

Auf den Bergen schneit es Flocken
in den Tälern tropft es leise
So zeigt sich der späte Herbst
überall auf seine Weise.

Wenn die letzten Blätter fallen
wird es Zeit mal aufzuräumen
mit manch Dingen, mit manch Menschen
mit manch Lastern, mit manch Träumen.

Mit Frohsinn im Herzen
und guten Gedanken
bringt mich kein böser
Kobold ins wanken.

Was wir glauben, was wir wissen,
wie wir uns die Dinge denken,
ist begrenzter als wir ahnen,
weil wir uns im Geist verschränken.

Weihnachten steht vor der Tür,
lässt die Kassen klingen
und so manchen Bettelknaben
sein Lied lauter singen.

Was der Mensch von Herzen schenkt,
wird zum Herzen finden.
Und zwei Menschen unsichtbar
inniglich verbinden.

Der Winter hat uns fest im Griff,
er lässt sich nicht beirren.
Die Eiszeitblumen sind erblüht,
frostig lässt er`s klirren.

Der neue Tag, er hat mich wieder,
die Sonne lacht zum Fenster rein
Ein Vogel zwitschert seine Lieder
Sonnenvogel müsst man sein.

Mach ichs oder mach ichs nicht?
Das ist stets die Frage.
Die Entscheidung fördert stets
eine Folge auch zu Tage.

Im Herzen formen sich die Worte,
die des Nächsten Herz berühren.
Der Verstand vermag zu denken,
doch er öffnet keine Türen

Das Jetzt ist wie mein Atem,
er ist spürbar nah.
Würd ich ihn nicht haben,
wär ich jetzt nicht da.

Das Zusammensein mit Freunden
die mir selig nahe sind,
das ist nicht wie mit Gedanken,
die sind flüchtig wie der Wind.

Das "Ding" ist nicht das "Ding an sich",
die Seele ist kein SEIN.
Das NICHTS ist nicht das Eigentlich,
der Igel ist kein Schwein.
 
Unantastbar ist die Würde,
aber nicht des Menschen Bürde.
Diese fällt ins bodenlose
manchmal geht sie in die Hose.

Kunst ist Schöpfung,
Schöpfungswille,
dafür gibts noch 
keine Pille.

Für Liebe gibt es keine Zeit,
sie kommt und geht, ganz ohne Plan.
Wer glaubt, er könnt sie ewig halten,
stirbt irgendwann an Größenwahn.

Liegt im Dasein der Empfindung
manchmal eine schwache Bindung
von Gefühlen, den Gewebten,
sollte man nach Tiefe streben.

Der Rettungsschirm gleicht einem Segel,
ohne Wind kann nichts passieren.
Kommt ein Sturm auf, wird das Segel
schnell an Contenance verlieren.

Wenn die Schweine sich verbrüdern
gegen ihren eignen Bauer
hat der Bauer nichts zu melden 
weil- dann sind die Schweine sauer.

Die Beine von den Maden -
ich meine, dass sie baden.
Sie baden sich im Weine,
die Madenwadenbeine.

Der Max liegt auf der Matte,
es scheint der Mond so hell.
Davon kriegt er ne Latte,
schon ist sein Schatz zur Stell.

Sein Schatz, das ist ein Mäusschen,
es knappert ihm am Bein.
Kaum macht die Maus ein Päuschen,
da wird die Latte klein.

Im Himmel spielen Engel Schach,
sie sitzen auf dem Wolkendach.
Und weil sie dabei mächtig schwitzen,
tut es auf der Erde spritzen.

Ich lag auf einem Bett aus Stroh
an einem Ort im Irgendwo.
Mein Herz, das brannte lichterloh,
doch nicht mein Bett, da war ich froh.

So manches, was sich dünkt zu sein
wie das Paradies auf Erden,
offenbart sich nur als Schein
und zerbricht in tausend Scherben.

Herzen suchen, finden,
greifen, spüren, wollen,
zweifeln, zögern, winden,
trennen, hadern, schmollen.

Der Mensch - er braucht erst ein, zwei Tritte
in die geistbestirnte Mitte
ehe er bereit zu handeln
und gewillt ist, sich zu wandeln. 

Von all den Dingen, die wir meinen
glaubend, wissend zu verstehen,
übt im Früher oder Später
die Vergessenheit Verwehen. 

Bei uns hats wieder neu geschneit,
Winter macht sich nochmal breit.
Funkelschnee auf Wald und Wiese -
wunderprächtig, ich genieße....

Der Frühling kam nicht aus dem Potte
der Sommer kommt nicht aus den Hosen.
er lässt es unentwegt nur regnen,
er hat sich wohl am Kopf gestoßen.

Wenn Gedanken sich erschlagen,
wenn sie drängeln, schupsen, schieben,
wird der Sinn, der sie getragen,
zu Gedankensmog zerrieben.

Er schimpfte laut auf Hinz und Kunz,
der Kunz war schlimmer als der Kalle.
Der Kalle glich der alten Strunz,
die hatte wohl im Kopf nicht alle...

Der Halbmond saß ihm im Gesicht,
er schob sich hoch bis zu den Wimpern.
Er schmiegte sich an sie ganz dicht,
als wollte er mit ihnen klimpern.

Geteiltes Leid, geteiltes Glück...
wenn Menschen sich für wahr berühren,
dann nähern sie sich Stück für Stück
und öffnen ihre Seelentüren.

So wie der Fluss nicht gleichsam fließt,
so kommt manch Lebenstraum ins Wanken.
Wer stetig seine Wurzeln gießt,
wird Stück für Stück zum Licht hin ranken.

 
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