Nachtwanderin
  BLUMIGES
 


DIE ROSE

Ich habe sie mit meinem Herzen gegossen
und mit meiner Seele getränkt.
Dann schenkte ich sie einem Menschen zur Freude,
der hat sie zum Trocknen gehängt.


(Kerstin Magirius, 17.10.09)

ROSENTRAUM

Du trägst in deinem Herzen
den Duft von tausend Rosen.
Es dürstet mich so sehr
sie alle zu liebkosen.

Noch sind es kleine Knospen -
kein Traum, der daran welkt,
weil hoffnungsvolles Sehnen
den Duft am Leben hält.

Ich lass mich freudig nieder
in deinem Rosengarten
und werd auf sein erblühen
voll Ungeduld nun warten.


(Kerstin Magirius, 08.09.09)


ROSENBLATT

Ein kleines Rosenblatt
liegt welk vor meiner Tür.
Es sticht in meiner Seele
wenn ich es berühr.

Mit dem Herzen trag ich
das Blatt zum Rosenbaum,
dort habe ich begraben
manchen Blütentraum.

Ein letzter Tropfen Tau
grüßt noch das Grabeslicht,
bevor die Morgensonne
aus den Wolken bricht.

Dann erlischt der Garten
aus dem die Träume sind.
Übrig bleibt ein Rosenblatt,
das da fliegt im Wind...



(Kerstin Magirius, 18.11.2009 )


NUR EINEN SOMMER LANG

Zum Greifen nah deine Worte
wie dieser Seerosenteich.
Er beschenkt mit seinen Blüten
mein Herz so unsagbar reich.

Nicht ewig währt dieser Zauber,
nur einen Sommer lang.
Dann verblühen die Rosen -
doch nicht dein Wortegesang.

Ihn gieß ich mit meiner Liebe
und lasse die Winde wehen -
hin, zum Seerosenteich
damit neue Knospen entstehen.

               
(Kerstin Magirius, 15.11.09 )

MANCH BLÜTE

Manch Blüte fällt vor ihrer Zeit
im bunt gewebten Farbenkleid.
Sie tanzt im warmen Sommerwind
übermütig wie ein Kind.

Vom wilden Treiben sichtlich müde
umfasst der Wind die kleine Blüte.
Noch einmal hebt er sie zum Licht,
streichelt zärtlich ihr Gesicht.

Dann bettet er sie sanft zur Ruh,
deckt sie mit seiner Wärme zu.
Ein duftend schöner Blütentraum
stirbt so unter manchem Baum.

(Kerstin Magirius, 15.07.09)

BLÜTENZAUBER

In meiner Seele ist ein Tor.
DU hast es aufgeschlossen.
Ein Meer aus tausend Seelenblüten
hat sich auf mich ergossen.

Wundervoller Blütenzauber
säumt seither mein Leben.
Er lässt mich auf dem Weg zu dir
manch Blütenträume weben.

Kraftvoll schwingt mein Seelenherz,
durchwandert Raum und Zeit.
Es lässt sich zärtlich auf dich nieder,
liebkost dein Seelenkleid.

(Kerstin Magirius, 17.06.2009 )

ROTER MOHN

Roter Mohn am Wegesrand,
friedliche Gedanken
die sich über Feld und Flur
in das Morgen ranken.

Junge Zweige wiegen sich
in des Windes Reigen.
Vögel lassen sich verspielt
durch die Lüfte Treiben.

Tief verwurzelt in mir drin
zeitenloses Streben,
tränk mit Duft vom roten Mohn
schon mein ganzes Leben. 

(Kerstin Magirius, 03.01. 2009 )

GEDANKENBLUMEN

Gedankenblumen wachsen
stetig vor sich hin,
jede duftet anders,
birgt ganz eignen Sinn.

Gedankenblumen reifen -
traumdurchtränkte Zeit.
Manche birgt noch Tränen
der Vergangenheit.

Gedankenblumen blühen -
öffnen sich dem Licht,
das im Morgengrauen
aus dem Nebel bricht.

Gedankenblumen welken
wenn man sie nicht gießt,
wenn man sie im Herzen
vor dem Licht verschließt.

(Kerstin Magirius, 28.10.09 )

(UN)FREI

Ich bin frei wie eine Rose -
die erst blüht und dann verwelkt.
Sie wird unfrei schon geboren
irgendwo auf dieser Welt.

Ihre Wurzeln sind zerbrechlich,
biegsam ist das Rosenkind.
Regen lässt sie fast ertrinken
und es weht ein rauer Wind.

Langsam wachsen so die Dornen
auf dem Weg zur Blütezeit.
Alles scheint mit Sinn behaftet -
auch bei einem Rosenkleid.

Unfrei werde ich geboren,
meine Wurzeln sind gegeben.
Wirklich frei ist nur mein Denken,
das durchtränkt mein ganzes Leben.

(Kerstin Magirius, 01.11.2009 )

 
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