Nachtwanderin
  . LIEBESGEDICHTE -
 

GEFUNDEN

Wie die Erlen dort, wir zwei.
Jeder für sich eine Weite.
Jeder für sich wahrhaft frei
in der Höhe, in der Breite.

Wie die Erlen dort, verzweigt
ohne Kragen, ohne Schnüre.
Ganz dem Andren zugeneigt...
Windgefühltes, das ich spüre.

(Kerstin Magirius, 28.01.2016)

BEKENNTNIS

Bin dir alles - Feld der Stille,
Klang des Herzens und noch mehr.
Gieß die Blumen unsrer Träume,
sie verändern sich doch sehr.

Bin dir ewig - schon im Heute,
schreib dir Blätter in den Wind,
die in allem uns am Nächsten
wie zwei Seelenvögel sind.

Bin dir einzig - wie ein Same,
wie ein Quell, der frisch entspringt
wenn die Lerche hoch am Himmel
unsre Liebesarie singt.

(Kerstin Magirius, 05.02.2016)
 
 

ZUNEIGUNG

Die Zeilen, derer du mich ließest hoffen - 
erbarme dich du Freund, der mir stets nah.
Sind sie doch mehr, als ich in dir je sah.
Ich lasse dir die Tür zum Herzen offen.

Bist du es doch, der mir in schweren Stunden
stets Beistand war, egal an welchem Ort.
Wohin mit der Verschwiegenheit im Wort?
Ich gäbe viel darum, wär sie entschwunden.

Der Winter wird dem Frühling bald schon weichen.
Es geht die Zeit, die sich mit falschen Blumen schmückt.
Und wenn das Farbenspiel des Blühens mich verzückt,
dann kann ich deine Zeilen unterstreichen.

(Kerstin Magirius, 16.02.2016)

  ES STRÖMT IN EINER WEISE

Es strömt in einer Weise - 
mein Herz, es hämmert laut.
Es flutet jede Kammer
was sich zu strömen traut.

So voll vom Strom durchdrungen
und doch beflügelt leicht
mein Herz in seiner Fülle,
das keinem Strome weicht.

Es strömt in einer Weise,
es lässt mir keine Ruh.
Mein Herz, es lässt mich wissen,
das was da strömt bist du.

(Kerstin Magirius, 21.02.2016)

RESONANZ

In tiefste Tiefen taucht das Herz,
kann sich nicht dem Sog erwehren.
Gibt sich hin dem Sehnsuchtsschmerz,
will den Anderen begehren.

In höchsten Tönen klingt zurück
was dem Herzen ist entsprungen.
Kommt sich näher Stück für Stück,
hat sich liebend bald umschlungen.

(Kerstin Magirius, 08.03.2016)

SELBSTLIEBE

Siehe doch, das Schöne,
fliehe nicht, es schönt.
Höre doch, welch Töne 
dir die Schönheit löhnt.

Hege doch, die Liebe,
fürchte nicht, was liebt.
Siehe doch, welch Triebe
all das Lieb umgibt.
 

Liebe doch, das Schöne.
Zweifle nicht den Sinn.
Mehre doch die Töne,
liebe dich dir hin.

(Kerstin Magirius, 15. März 2016)

IMMER NOCH

Immer noch, wie liebe ich!
Hab das Lieben tief in mir.
Und die Liebe, sie liebt mich,
bin der Liebe liebste Zier.

Immer noch, die Liebe liebt!
Bin vom Sinn mit ihr vereint.
Und mein Herz, das kraftvoll stiebt
birgt die Liebe, die dir scheint.

(Kerstin Magirius, 20.Juli 2016)
 

 
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