Nachtwanderin
  GEDANKENPERLEN....
 
WIR

Wir glauben uns fest -
wir halten, wir kleben,
wir denken, wir fühlen,
wir lieben, wir leben.

Wir suchen den Sinn - 
wir gehen, wir harren,
wir stolpern, wir fallen,
wir schaufeln, wir scharren.

Wir fliehen der Zeit,
wir rennen, wir jagen,
wir fliegen, wir träumen,
wir hoffen, wir wagen.


(Kerstin Magirius, 06.01.2013)



MEINE WEGE

Es sind immer meine Wege,
meine Füße, die mich tragen.
Es sind immer meine Augen
die das Leben hinterfragen.

Es sind immer meine Schritte,
meine Sinne, die mich führen.
Es ist immer mein Verlangen,
mein Erkennen, mein Erspüren.

Es sind niemals unsre Wege -
Wege, die wir beide gehen.
Es bleibt immer mein Empfinden,
mein Erleben, mein Verstehen.


(Kerstin Magirius, 08. 01. 2013)


WEG ZU MIR

Schon viel sah ich erblühen
auf Wegen hin zu mir.
Die Blüte meines Herzens
lass ich für dich hier.

Schon viel sah ich verwelken
auf Wegen zu mir hin.
In all diesem Verblühen
fand ich einen Sinn.

Schon viel sah ich am Wegrand,
nur wenig davon bleibt.
Es ist das Leben selbst,
das sich vergänglich schreibt.


(Kerstin Magirius, 18.01.2013)

SIE

Sie werden bald schon gehen,
sie wissen um die Zeit.
Es wird schon bald geschehen,
sie sind dafür bereit.

Sie säen mit den Blicken
so manches Sterbenswort.
Und wenn sie lächelnd nicken,
dann trägt der Wind es fort.

Sie wissen um das Ende,
sie spüren keine Not.
Und falten sie die Hände,
dann streichelt sie der Tod.


(Kerstin Magirius, 18.01.2013)


BETRACHTUNG

Man kann die Welke sehen,
in dieser Welke schwelgen.
Man kann mit ihr vergehen,
man kann mit ihr verwelken.

Man kann auch freudig blühen,
das Blühen stets neu gießen.
Man kann wie eine Knospe
voll Lebensfreude sprießen.

Man kann sich stets entscheiden,
man steuert selbst sein Denken.
Man gibt sich selbst die Richtung,
man muss sich selber lenken.

(Kerstin Magirius, 04. 01. 2013)


MEER DER BLINDEN

Sie glauben sich besser - 
erleuchtet und reinlich.
Doch schmatzen und schwatzen
sie überaus peinlich.

Sie hängen ihr Seelchen 
ganz groß an die Glocke,
weit über die eigene 
stinkende Socke.

Sie sind so erhaben,
im Herzen vollendet.
Ihr ganzes Erscheinen
ist geistig verblendet.

Das Meer dieser Blinden -
es bricht keine Wellen.
Es wirft keine Wogen,
die wahrhaft erhellen.


(Kerstin Magirius, 14. 02.2013)


  VOM EIGENen SINN

Ich kann nicht sein, was ich nicht bin,
ich wäre fremd mir, fremdvertraut.
Ich wüsste nicht, wo soll ich hin,
mein Leben wär auf Sand gebaut.

Ich kann nicht sein, als wäre ich.
Ich wäre unwirklich, nur Schein.
Ich glaube gar, ich suchte mich,
ich fühlte mich in mir allein.

Ich kann nur sein, was ich selbst bin.
Allein in mir, da find ich mich.
Da blüht mein ureigenster Sinn.
Für den zu leben, lohnt es sich.


(Kerstin Magirius, 17. 02. 1013)


  TRAUM VOM FRIEDEN

Ein Traum fiel auf die Erde,
sein Umfang war nicht klein.
Er fiel auf jeden Menschen,
auf jeden Stock und Stein.

Er keimte in den Herzen,
an jedem lichten Ort.
Noch heute setzt sein Blühen
den Traum vom Frieden fort.

Und kannst du ihn entdecken,
dann wecke ihn ganz sacht,
dass sich in deinem Herzen
der Friedenstraum entfacht.

(Kerstin Magirius, 17.02.2013)


HERZKLANG

Es gibt das Ja, es gibt das Nein.
Bejahend will das Leben sein.
Die Verneinung sucht Begehren,
wenn sich Widerstände mehren.

Wenn das Herz ganz deutlich spricht - 
"Bis hierher, und weiter nicht!", 
dann kommt auch das Nein zum Tragen.
Nein zu sagen muss man wagen.

Traut das Nein sich nicht heraus,
schenkt das Herz keinen Applaus.
Vielmehr fängt es an zu kranken,
weißt die Feigheit in die Schranken.

Geht ein Herz auf Lebensreise,
schlägt es auf besondre Weise - 
so, als birgt der Klang darin
unverfälschten Lebenssinn.

So, als wär der Weg durchs Leben
jedem Herzton mitgegeben...

(Kerstin Magirius, 27.02.2013)


 RESONANZ

Viele Wasser fließen,
fließen immerzu.
Fließen laut und leise,
finden keine Ruh.

Viele Blätter fallen,
fallen herbstlich bunt.
Fallen auf das Wasser,
werden wellenwund.

Viele Winde wehen,
wehen stürmisch sehr.
Wehen jedes Wasser,
jedes Blatt zum Meer.

Viele Herzen schlagen,
schlagen hörbar laut.
Schlagen große Wellen,
wenn das Meer sie schaut.

(Kerstin Magirius, 01.03.2013)



ZEIT FÜR VERÄNDERUNG

Nun ist der Papst gegangen,
ein Neuer kommt schon bald.
Die Päpste - kommend, gehend,
sind schon ziemlich alt.

Und dann sind es nur Männer,
nicht einmal eine Frau.
Das unweibliche Papsttum
macht den Ton dort rau.

Ich würde als Frau weihen
die Liebe als ein Mahl,
als menschliches Reliquiem,
befreit vom Sündenpfahl.

Wie soll ein Same sprießen,
der im Gefängnis sitzt,
nur manchmal - still und heimlich - 
auf die Bibel spritzt?

Da krankts nicht nur im Herzen,
da krankt der ganze Mann.
Da krankt das ganze Papsttum,
was man sehen kann.

Als Päpstin würd ich weise
die Glaubensbrüder lehren:
Nur Liebe kann die Herzen
zur Göttlichkeit bekehren.

(Kerstin Magirius, 05.03. 2013)


LEBENSTÜREN

Hinter jeder Tür des Lebens
will sich uns etwas erschließen.
Ein Gedanke, ein ganz kleiner,
der nur wächst, wenn wir ihn gießen.

Jede noch so kleine Regung
unsres Herzens, die wir spüren,
öffnet uns im Lauf des Lebens
immer wieder neue Türen.

Manche Tür bleibt uns verschlossen,
weil wir nicht den Schlüssel finden.
Manche Schwelle lässt uns stolpern,
ist zu groß, zum Überwinden.

Hinter jeder Tür des Lebens
will ein kleiner Same reifen.
Er kann wachsen, er kann blühen,
wenn wir ihn als Chance begreifen.


(Kerstin Magirius, 26.03.2013)


LOSLASSEN

Was will ein Baum mit Ästen, die nicht tragen? 
Er hält sie fest, so lange wie es geht.
Doch wenn die Kräfte, die sie halten, ihm entsagen,
dann bricht entzwei, was nicht für ewig steht.

Ich bin ein Baum mit Wurzeln, die sich winden
bei jedem Ast, der morsch am Leib zerbricht.
Es lassen sich die Wunden wohl verbinden,
doch nicht nicht die Wehmut, die aus ihnen spricht.


(Kerstin Magirius, 27.03.2013)


DAS KIND

Es geht nicht wirklich fort, das Kind,
es wandert nur den Berg hinauf.
Es stärkt die Seele durch den Wind
und nimmt so manchen Sturm in Kauf.

Es geht nicht wirklich fort, das Kind,
es lebt nur seine eigne Welt.
Es lernt zu fliegen mit dem Wind,
damit es nicht am Berg zerschellt.

Es geht nicht wirklich fort, das Kind,
es ist entwachsen nur dem Nest.
Es grüßt dich zärtlich durch den Wind
wenn du ihm Flügel wachsen lässt.


(Kerstin Magirius, 24. 04.2013)

ENTLEBTES

Der alte Putz fällt unter meinen Händen,
er bröselt ab - viel leichter als gedacht.
Ich sehe das Verblassen an den Wänden,
sie werfen Schattenbilder in die Nacht.

Das Leben selbst entkleidet seine Träume,
auf nackten Wänden atmet es sich wund.
Ich taste mich durch abgeputzte Räume
und male sie mit neuen Farben bunt.


(Kerstin Magirius, 14. Mai 2013)



VOM GEIST DER EWIGKEIT

Das Leben sucht sich stetig neu,
es reißt sich los von festem Grund
und stellt sich neu dem Sturm der Zeit,
die Seele reißt es dabei wund.
Doch bleibt es seinem Herzschlag treu
im Sog der Unvollkommenheit.

Die Liebe keimt in jeder Saat,
sie zeigt sich grünend dort am Rand
wo sich in tiefer Schicksalsspur
der Sinn des Lebens neu erfand.
Wenn dann das Ende langsam naht,
verstummt der Klang von Moll und Dur...

und nur noch Stille nährt den Raum
aus dem der Sinn des Lebens quoll.
In sprudelndem Gedankenfluss
wägt die Erkenntnis Für und Soll,
denn das Geglaubte scheint ein Traum
der nun dem Tode weichen muss.

Doch stirbt nicht wahrhaftig der Sinn,
er wandelt unsichtbar im Hier
und mixt aus reinem HerzensQuell
ein neues Lebenselexier.
Wer noch im Tode sagt Ich Bin
macht alles Dunkel wieder hell.

(Kerstin Magirius, 18. Mai 2013)

ZEIT

In die Zeit hineingeboren,
zählbar jeder Schritt in bar.
In Minuten, in Sekunden
stellt sich das Gelebte dar.

Zeit im Zeitenlauf verloren,
Zeitenloses dicht verwebt.
Schicksalswege, Augenblicke,
Lebenszeiten...zeitverlebt.

(Kerstin Magirius, 18. 06.1013)

LINIENTREUE

Geradlinig
mit dem Rücken
zur Wand,
vor mir
dein Bild
und die
Klippen
im Meer

wellenschwer.

Heraustreten
sollte ich
aus mir
wie du,
aus dem
Rahmen
fallen
und dann...

(Kerstin Magirius, 26. 06. 2013)


ES REICHT...

Es reicht ein kleiner Augenblick,
 um das Eine zu erspüren
 und getragen von dem Einen,
dieses Andre zu berühren.

Es reicht ein schweigender Moment,
um das Andre zu empfinden
und gefühlt sich mit dem Einen,
 Unsichtbaren zu verbinden.

(Kerstin Magirius, 23. 08. 2013)


HINGABE

Im Atemzug der Verneinung
welken die letzten Sinnesblumen.

Nur das Bejahende vermag
wahrhaft zu befruchten,

und selbst auf kargem Boden
wächst der Liebe Saat...


(Kerstin Magirius, 28.08.2013)

VOM SCHEIN UND SEIN

So viel, die nur vom Frieden reden,
ohne ihn zu praktizieren,
die bei jedem kleinen Windstoß
gleich an Contenance verlieren.

So wenig, die von ganzem Herzen
wirklich JA zum Frieden sagen,
die den Schritt hin zur Versöhnung
auch in schweren Zeiten wagen.

So viel, die sich nach Frieden sehnen,
ohne schmerzhaftem Entzweien.
Wirklich dauerhafter Frieden
kann im Herzen nur gedeihen.

(Kerstin Magirius, 13. September 2013)

WORTKLANG

Langsam leert sich Blatt für Blatt,
ausradiert des Menschen Wort.
Schimmert nur noch seelenmatt,
ist dem Kriegerherz kein Hort.

Silben dort im Sonnenlicht,
Blendkraft liebliche Gestalt.
Nur ein Scheinbild und mehr nicht,
denn das Kriegerherz bleibt kalt.

Frierend schlägt es in die Nacht,
Kriegerherzen schlagen laut.
Führen einsam eine Schlacht,
mit der Dunkelheit vertraut.

Mutig stählern sie den Klang,
der zu wahrem Wortklang führt
und mit kraftvollem Gesang
seelenlichterhellt
berührt...

(Kerstin Magirius, 19.09.2013)


DENK-MAL

Das Denkmal, vor mir eine Bank,
Stimmen aus der Ferne säuseln.
Mit dem Wind sich in das Haar
alter Trauerweiden kräuseln.

Die Taube in den Zweigen gurrt
und der Hund hängt an der Leine.
Welkes unter jeden Schritt,
trägt die Inschrift müder Beine.

Ein Denkmal, eingedenk der Zeit,
Zeit im zeitlosen Erleben.
Der Gedankenstrom darin
bleibt zermahlen an mir kleben.


(Kerstin Magirius, 21.09.2013)


FÜR DICH

Trag den Tag in deinem Herzen
wie das Licht, das Gott dir schenkt.
Sei dem Augenblick gewogen,
der dein Schicksal weise lenkt.

Such den Himmel ab nach Sternen,
doch bewahr das Jetzt im Hier.
Das Frohlockende der Fremde
wird zur Fremde auch in dir.

Lass die Nacht dir Träume weben,
schließ die Tür nicht vor der Zeit.
Schenk der Seele ein zu hause,
tupfe Farben auf ihr Kleid.

Streu die Saat aus deinem Herzen 
über Felder, dass sie sprießt.
Sei die Blüte der Erkenntnis,
sei der Regen, der sie gießt.

Sei du selbst in diesem Leben,
schau dem Wandel ins Gesicht.
Sei ein Engel des Erwachens
und dann fliege hin zum Licht.

(Kerstin Magirius, 01.10.2013)

EINFACH (ER)LEBEN

In der Einfachheit des Lebens
hört man noch die Vögel singen.
Und man findet tausend Dinge,
die das Herz mit Glück umringen.

Die Natur gleicht einem Wunder,
das der Menschheit mitgegeben.
Einem Schlüssel zur Erfüllung,
ohne materielles Streben.

(Kerstin Magirius, 05.10.2013)

EINFACH SEIN

Man kann Vieles lenken, richten,
mit Bewusstsein hell belichten,
mit Verstand und Würde tragen
ohne selbst sich zu entsagen.

Man kann Vieles glaubend denken,
um sein Schicksal so zu lenken,
dass es möglichst unbeschadet
durch den Fluss des Lebens watet.

Man kann Vieles tun und lassen,
lässt es sich denn geistig fassen.
Nur die Liebe birgt kein Streben,
sie will einfach sein im Leben.


(Kerstin Magirius, 19.10.2013)

LAUTGEDANKEN

Lautgedanken ranken,
dornenreich bestückt.
Kennen keine Schranken,
bis das Wort sie pflückt.

Bis das Herz die Märe
schält aus jedem Wort,
stellt der Mund sich quere,
lässt kein Lauten fort.

Herbstgefühltes Treiben,
wo das Herz sich ziert.
Und vom Klang der Worte
keinen Hauch probiert.

Dann verklingt das Lauten
ungehört im Wind,
wo sich Punkt und Komma
ahnungsvoll verspinnt.

Ein Vielleicht und Könnte
bleibt vor Ort am Tor,
öffnet sich dem Herzen
weiter als zuvor.


(Kerstin Magirius, 27.10.2013)


WENN GOTT...

Wenn Gott die Sonne ist am Himmel,
habe ich ihn längst gefunden.
Täglich, auf dem Weg durchs Leben,
bete ich sie an für Stunden.

Wenn Gott die Distel ist am Wegrand,
werd ich sie bestimmt nicht pflücken.
Aber, um an ihm zu riechen,
würde ich mich ganz tief bücken.

Wenn Gott die Kuh ist auf der Weide,
würd ich muhisch extra lernen,
um mich nicht auf Grund der Sprache
Glaubensethisch zu entfernen.

Wenn Gott der Weg ist mir zu Füßen,
werd ich jeden Stein berühren,
um in schmerzhafter Bewusstheit
seine Göttlichkeit zu spüren.


(Kerstin Magirius, 28.10.2013)

DIE WELT

Die Welt in meiner Hand - 
ein bunt bedrucktes Blatt,
wo ein jedes Land
seine Farbe hat.

Die Welt in meiner Hand,
was wär sie ohne Bunt?
Sie wär wie grauer Sand,
eintonfarbenwund.


(Kerstin Magirius, 12. 11. 2013)


WIR KÖNNTEN...

Wir könnten
den Bogen spannen
noch weiter
noch kraftvoller,
über alle Grenzen hinweg
und die Pfeile
des Friedens,
der Liebe,
des MITeinander
abschießen,
treffsicher
genau
mitten 
ins Herz
dieser Welt,
UNSERER Welt.

Wir könnten...
soviel!


(Kerstin Magirius, 12. 11. 2013)


DAS FREMDE

Immer mehr drängt es sich auf,
das Andere, Fremde,
mit bettelnd großen Händen.

Zu nahe das "Ich habe Hunger"
zu fordernd,
zu laut,
  der Wohlstand
gewohnten Stadt
ein Dorn im Auge.

Angst und Ohnmacht zugleich.


(Kerstin Magirius, 17.11.2013)


GEISTMONADEN

A und B und C und D,
keiner tut dem Andren weh.
Ob gemeinsam, ob allein,
ob sie groß sind, oder klein.

F und G und H und J,
Niemand schmiedet ein Komplott.
Ganz egal, wo wer auch steht,
Frieden herrscht im Alphabet.

K und L und M und N - 
völlig gleich, wen ich noch nenn.
Harmlos sind sie und antik,
erst der Mensch formt das Wort Krieg.

O und P und Q und R,
Keiner putzt hier ein Gewehr.
Auch das S und T und U
stehen gleich auf Du und Du.

Mit dem Y und Z
bildet sich das Schlussquintett.
Ganz im Sinn von geistig frei,
sind VW und X dabei.

Sie hat Urkraft wie das TAU,
diese Geistmonadenschau.
Spricht in Bildern, formt Gedanken,
die bis in das Jenseits ranken.

Und so fließt in diese Welt, 
was der Geist zusammenhält.
Was von A bis Z sich findet, 
wortgewaltig sich verbindet.

(Kerstin Magirius, 29.11.2013)

FARBENSPIEL

Welche Farbe hat die Angst,
lässt sie sich mit Worten malen?
Ist ein Grauton angebracht
für durchlebte Seelenqualen?

Welche Farbe hat der Schmerz,
würde rot dafür gereichen?
Oder sollte dieses Rot
einem andren Farbton weichen?

Welche Farbe hat das Leid,
sollte man es nicht vermischen
mit dem Rot und mit dem Grau
und dann einfach so verwischen?

Welche Farbe hat der Tod,
wie viel Licht ist ihm zu eigen?
Wie viel Dunkel, wie viel Schatten
hüllt das Leid - vermischt - in Schweigen?

(Kerstin Magirius, 09.12.2013)

WIR

Wir legen uns offen
Seitenweise
Blatt für Blatt
bis ein Wort
nur bleibt
das sich so 
schreibt
wie

WIR

(Kerstin Magirius, 07.12.2013)

EINST

Hineingehen
in das 
Einst.

Atmen,
fühlen,
unwiederbringlich
die Augenblicke darin.

 So nahe
dem Herzen,
das liebt.

Zu nahe...

(Kerstin Magirius, 26.12.2013)


DER WECHSEL

So selbstverständlich
der Wechsel
an Geld
an Wäsche
an Worten
an Gefühlen
an Menschen.
Tag für Tag
füllen sich die Wechselstuben
neu.

Das Leben selbst
wechselt sich aus,
unverwechselbare
Momente schöpfend
im Sein.


(Kerstin Magirius, 28.12.2013)

 

 
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