Nachtwanderin
  LIEBESGEDICHTE....
 


HERZVERBUNDEN


Verloren bin ich ganz bei dir,
deine Augen sagen mir,
deine Blicke halten fest,
das Darin gibt mir den Rest.

Überall in mir bist du,
keinen Herzschlag find ich Ruh.
Selbst im Traum schaust du mich an,
ziehst mich ganz in deinen Bann.

Jedes dein berührt mein mich,
jedes mein denkt nur an dich.
Ganz egal, wie man es nennt,
es ist heiß in mir und brennt.

Du bist ganz in meinem Sein,
überall strömst du herein.
Du entzündest, du entfachst,
auch wenn du rein gar nichts machst.

Nicht ein Wort, das mich durchdringt,
nichts was laut ist, nichts, was klingt.
Nur ein Spüren und ein Ja,
das Gefühl, wir sind uns nah...

(Kerstin Magirius, 04.01.2013)

DER LIEBESBLÜTENBAUM

Ein Vogel sang heut früh,
er sang in meinem Traum.
Er trällerte ein Lied
vom Liebesblütenbaum.

Der Vogel sang so laut,
ich hielt die Ohren zu.
Der Vogel sang und sang, 
er raubte mir dir Ruh.

Die Luft war feucht und mild,
ich lief hinaus und sah,
der Liebesblütenbaum
war mir zum Greifen nah.

Ich schenkte ihm mein Herz - 
ein Herz, das sich drum müht,
das dieser Traum von Baum
auch wahrhaftig erblüht.


(Kerstin Magirius, 06. 01. 2013)


DAS HERZ

Das Herz erbebt
im Sturm 
der Zeit.
Es schlägt sehr laut,
zum Kampf bereit.

Das Herz bemüht
den Weg
zum Licht.
Es trotzt der Nacht,
bis sie zerbricht.

Das Herz verweilt
dort wo
es spürt,
das sich Herz
an Herz berührt.


(Kerstin Magirius, 07. Januar 2013)


GANZ

Wir sollten uns trauen,
wir sollten es sagen,
wir sollten uns öffnen,
wir sollten es wagen.

Wir sollten, wir beide...
wir sollten es spüren.
Es ist an der Zeit,
sich ganz zu berühren.


(Kerstin Magirius, 09. Januar 2013)

WELLENWOGEND

Zärtlich spielt der Wind mit mir,
er berührt mich überall.
Dann weht er mit ganzer Kraft
und bringt mich gezielt zu Fall.

Stürmisch bläst der Wind sein Lied
durch mich durch, bis in den Schoß.
Sein Erstarken füllt mich aus,
schürt Verlangen riesengroß.

Ungestüm erfasst das Spiel,
laut und lauter, immer mehr.
Windgefühltes in mir drin,
wellenwogend, stürmisch sehr.


(Kerstin Magirius, 10. 01.2013)


ERBLÜHT

Aus der Saat erwächst das Neu - 
noch zerbrechlich, zart und scheu.
Doch schon duftend -  frisch nach bunt,
tut es sein Erscheinen kund.

Lippenrot und Unschuldsweiß
mischen sich mit kalt und heiß.
Sehnsuchtstau benetzt den Grund,
macht das Blühen Seelenwund.

Aus dem Wund gebiert die Kraft,
die den Weg zur Blüte schafft.
Kein zerbrechlich mehr, kein scheu,
nur ein strahlend, buntes Neu.

(Kerstin Magirius, 11. 01. 2013)



UMARMENDES

Gefühlt, vertraut das Eine,
ein innigliches JA.
Es schlägt für sich alleine,
es ist dem Herzen nah.

Ersehnt, erspürt das Andre,
ein innigliches Du.
Es lässt das Herz erblühen,
die Vögel schauen zu.

Erträumt, erhofft, gefunden,
ein innigliches Wir.
Beseelt, berührt, verbunden
erblüht in dir und mir.

(Kerstin Magirius, 15. 01. 2013)


DIE LIEBE

Die Liebe fragt nicht nach dem Wollen,
nach dem Dürfen oder Sollen.
Sie ist einfach, sie sagt Hallo - 
ganz egal, auch auf dem Klo.

Die Liebe greift gern nach den Sternen,
nach den Nahen, nach den Fernen.
Sie träumt sich hin und auch zurück 
hoffend, auf das Eine Glück. 

Die Liebe blüht von ganz alleine,
diese Eine, die ich meine.
Rosenrot, mit Dornen dran,
dass sie keiner pflücken kann.

Die Liebe fragt nicht nach dem Wollen,
nach dem Dürfen oder Sollen.
Die Liebe ist, sie will nur sein.
Lass sie in dein Herz hinein.


(Kerstin Magirius, 17. 01. 2013)


LIEBESTRAUM

Er küsste sie
im Traum schon lange -
heiß und inniglich umschlungen.
Leidenschaftliche Ekstase
hat sein Herz zutiefst durchdrungen.

Er liebte sie
von allen Seiten -
zart und derb in jeder Pose.
All sein Sehnen, sein Begehren
offenbarte er der Rose.

Sie spürte ihn
in ihrer Knospe
wie ein windiges Verlangen,
wie ein flehentliches Bitten,
mit dem Blühen anzufangen.

Sie schenkte ihm
ihr schönstes Lächeln,
was ihn unsäglich betörte.
Ehe sie  - sich frei entblätternd - 
seinen Liebestraum zerstörte. 


(Kerstin Magirius, 21. 01. 2013)


HERZWEG

Was das Herz im Tiefsten weiß,
offenbart es nicht durch Worte.
Vielmehr öffnet es ganz leis
eine unsichtbare Pforte.

Wer den Weg des Herzens geht,
kann die Pforte in sich finden
und sich mit dem Sein darin,
mit dem höchsten Selbst verbinden. 


(Kerstin Magirius, 06. 02. 2013)


WEIßT DU NOCH

Weißt du noch?
Der Tag versprach  ein Lächeln,
wir streiften Blüten mit der Hand.
Und unser Herz, das füllte sich mit Tränen,
weil es nicht eine Rose dabei fand.

Weißt du noch?
Die Nacht versank in Träume,
wir wollten Blätter sein im Wind.
Wir waren schwer, zu schwer um abzuheben,
weil wir nicht wirklich Herzverbunden sind.

Weißt du noch?
Der Morgen schickte Wolken,
wir pflückten Tränen ohne Zahl. 
Es war vorbei...es war in Nichts zerstoben,
es war das Erste und das Letzte Mal.

(Kerstin Magirius, 14.02.2013) 


 VERWEHEN

In deinen Augen sah ich meinen Schatten.
Er war ganz flüchtig nur, so wie dein Kuss.
Kaum sah ich ihn, schon sah ich ihn ermatten,
als wenn er deinem Schatten weichen muss.

Auf deinen Lippen sah ich mein Begehren.
Es war nicht feurig mehr, so wie dein Wort.
Es schien, als würde sich das Kalt vermehren,
als trieb der Wind die Glut der Herzen fort.

In meiner Seele fand ich dein Verwelken.
Es war tief eingebrannt, so tief und schwer.
Und seh ich heute Blumen blühn im Garten, 
dann spüre ich das Welke um so mehr...

(Kerstin Magirus, 16.02. 2013)


 HERZVERTRAUT

"Es darf nicht sein",
haucht leis der Wind
die Nachricht hin zum Fluss.
Er spielt ein letztes Mal mit ihm
und gibt ihm einen Kuss.

"Ach bleib doch hier",
spricht da der Fluss.
Ihm wirds im Herzen bang.
Er spült ans Ufer seinen Schmerz
mit sehnsuchtsvollem Klang.

"Es war so schön",
sagt mir sein Blick,
in dem mein Herz ertrinkt.
Ich bin vertraut mit diesem Fluss,
weil er nach Abschied klingt.


(Kerstin Magirius, 22.02.2013)


LIEBESLUST

Aus deinen Augen tropft, was sich im Herzen findet.
Ein jeder Tropfen klopft an meine Seele an.
Mit jeder Hürde, die ein Tropfen überwindet,
kommst du mir nah, dass ich dein Sehnen spüren kann.

Ich werde selbst zum Tropfen so und lass mich fallen.
Du fängst mich auf, ich schmieg mich fest an deine Brust.
Was gibt es schöneres als solch ein Wiederhallen,
als hätt das eine Herz vom Andren lang gewusst.

(Kerstin Magirius, 22. 03. 2013)


WIE DU

Das erste Grün erfüllt mein Herz mit Hoffen,
das zweite Grün ist lang nicht mehr so zart.
Das dritte Grün lässt jedes Ende offen,
das vierte Grün hat sich mit Bunt gepaart.

Das erste Bunt gleicht einem müden Gähnen,
das zweite Bunt trägt mir die Welke zu.
Das dritte Bunt erfüllt mein Herz mit Tränen,
das vierte Bunt fühlt sich so an wie du.


(Kerstin Magirius, 22.03.2013)


TAUTROPFEN

Im Tau der letzten Worte
spiegelt sich dein Kuss.
Er leuchtet mir die Pforte,
die ich schließen muss.

Im Tau der letzten Worte
trinkt dein Kuss sich leer.
Tröpfelndes Verstehen
macht das Herz mir schwer.

Im Tau der letzten Worte
bricht dein Kuss entzwei.
Ich schließe nun die Pforte
und bin endlich frei.


(Kerstin Magirius, 13. 04. 2013)


SCHWANVERSCHNABELTES

Es schnabelt sich - wie soll ich sagen - 
am Besten an solch Frühlingstagen,
wo kein Wölckchen trübt das Sinnen
mit dem Schnäbeln zu beginnen.

Sind zwei Schnäbel am Liebkosen,
blühen Schwanenschnabelrosen.
Ganz in weiß sind sie gehalten,
um sich reinlichst zu entfalten.

Wenn die Schnäbel sich beglücken,
will der See die Rosen pflücken 
die - egal, wo sie auch blühen,
Schwanenschnabelduft versprühen.

Und so lässt er manche Wellen
auf die Blütenpracht zerschellen.
Doch die Rosen brechen nimmer,
Schwanenschnäbel gibt es immer.


(Kerstin Magirius, 24.04.2013)


ZU SPÄT

Ein fremder Blick umringt das Herz der Seele,
verkanntes Sein zersprengt den Kranz der Lust.
Kein lieblich Klang entrinnt noch aus der Kehle,
nur Herbstgefühltes hängt sich an die Brust.

Ein leeres Blatt besiegelt das Entzweien,
das Du verraucht im Schattenspiel der Nacht.
Aus leeren Mündern übt das Wort verzeihen - 
es ist zu spät, der Abschied ist vollbracht.

(Kerstin Magirius, 17. 06.2013)

SONNENKRANZ

Miteinander
Ineinander
Lebensatem
Seelenlichter
Berühren
Umarmen
Verstehen

Erkennen
die Liebe
darin...

Eins werden
mit den Strahlen
des Lichts.

Morgensonne
beflügelt mein Herz
und überall
bist
du.

(Kerstin Magirius, 18.06.2013)


HERZBLUTROT

Der rote Mond hängt sich an deine Lippen,
in seinen Küssen badet sich die Nacht.
Manch süßer Traum lässt dich vom Nektar nippen,
dass sich die Glut im Herzen neu entfacht.

Du gießt das Grün der hoffnungsvollen Triebe,
der rote Mond schenkt dir sein schönstes Licht.
Schon bald erblüht das zarte Pflänzchen Liebe
mit herzblutrotem, mondischen Gesicht.

(Kerstin Magirius, 24. 06. 2013)

NÄCHSTENLIEBE

Ein Blick gereicht, ein freundlich Wort,
ein Hin zum Anderen Verstehen.
So pflanzt sich Nächstenliebe fort
und Friedenswinde können wehen.

Es braucht nur Herz und etwas Zeit,
einander auch Gehör zu schenken.
So kann nicht Unverstandenheit
den Wind in falsche Bahnen lenken.

(Kerstin Magirius, 29. 06. 2013)

L(I)EBEN

Wir leben alle irgendwie -
mal geht es rauf, mal runter.
Es ist nicht alles Harmonie,
das macht das Leben bunter.

Es führt nicht jeder Weg zum Licht,
das Herz schlägt laut und leise.
Doch zeigt die Liebe ihr Gesicht,
dann schlägt das Herz stets weise.

Es herzt in dir und auch in mir,
wer will sich dem verschließen?
Ich lass die Liebe für dich hier,
so kann die Weisheit sprießen.

(Kerstin Magirius, 04.07.2013)

ZWEI WEGE

Zwei Wege standen sich sehr nahe,
liefen lange nebenher.
Über Höhen und durch Tiefen,
durch die Lande kreuz und quer.

Bei der Rast an einem Brunnen,
schlief der Eine müde ein.
Und der Andere von Beiden - 
er lief weiter, ganz allein.

Irgendwann, nach vielen Jahren,
lief der Andere zurück.
Zu dem Einen, an den Brunnen,
der ihm ward sein ganzes Glück.

Doch der Eine war entschwunden - 
keine Spur, die er noch fand.
Und so ging er auf die Suche 
nach dem Weg im ganzen Land.

Wenn man heute sieht in Wäldern
manchen Pfad ,verschlungen klein,
kann das vom gesuchten Wege
eine Lebensader sein.

(Kerstin Magirius, 17.07.2013)


FESTHALTEN

Jetzt hat er sie
endlich
in der Hand,
so richtig
fest
drin,
die Ihre.

Für immer 
hofft er,
und sie...

(Kerstin Magirius, 08.10.2013)


DAS LETZTE GRÜN

Ungeahnte Tiefe
in deinen Augen
damals schon.

Ich graste sie ab
wiederkäuend
Stück für Stück.

Ein lebenslänglich
bekam ich
dafür
von dir.

Heute - 
noch immer unersättlich- 
entreiße ich deinen Augen
das letzte Grün.

Du lächelst den Herbst
mit welkem Blick.
Bald kommt der Winter,
und dann?

(Kerstin Magirius, 09.10.2013)

DAS WEICHE HOLZ

Das weiche Holz
in meiner Hand,
es duftet sehr nach Wald.
Nach Fichtennadeln
und nach Herbst,
die Nacht wird bitter kalt.

Das weiche Holz
spalt ich entzwei, 
das Beil trifft gleich den Kern.
Bald wärmt es uns
und hält den Frost
von unsren Herzen fern.

Die kalte Nacht,
das weiche Holz,
es prasselt und es spritzt.
Es knistert zwischen
dir und mir, 
der Abend ist geritzt.

Der heiße Rauch
steigt durch den Schlot
hinauf bis auf das Dach.
Dort setzt er sich
auf einen Stuhl
und hält die Träume wach.


(Kerstin Magirius, 13.10.2013)


FEUER DER LIEBE

Das Feuer der Liebe -
ein brennendes JA.
In Flammen geschrieben,
dem Herzen so nah.

Dem Zweifel erhaben
der Widerschein Glut.
Die seligen Bande,
ein achtvolles Gut,

Die Funken  - sie tragen
das Licht in die Welt.
Das Feuer der Liebe - 
es wärmt und erhellt.


(Kerstin Magirius, 15.10.2013)


MIT DIR

Ich möchte mit dir 
den Blattbuntstrauch schmücken,
Goldblätter sammeln
im Herzwiesengraben.
Und in deinen Armen
die lieblichen Tropfen
vom sonnengereiften
Kussmundrot laben.


Ich möchte mit dir
d
as Seelennah pflücken,
Wunschglücksklee gießen
mit Liebvertrauttropfen.
Und windigen Schrittes
die Wundsplitterfaser,
den Bremsklotzbeschwerer
vom Nurmitdir klopfen.

Ich möchte mit dir...

(Kerstin Magirius, 17.10.2013)

FÜR DICH

Wind sein
möchte ich für dich,
ein fruchtbarer Wind,
der deine Knospen
mit Hoffnung füllt,
dass sie sich öffnen
weit
dem Leben,
der Liebe,
mir...

Wind sein 
möchte ich für dich,
ein zärtlicher Wind,
der dich liebkost
und durchdringt
mit lustvollem Wehen.

So können Blütenträume reifen
in dir,in mir, 
und irgendwann
vielleicht...

(Kerstin Magirius, 26.10.2013) 

KLANG DES HERZENS

Im Gezweig der Bäume
leg ich mich zu dir,
spinne mit dir Träume
Nachmittags um vier.

Im Geäst der Zweige
pflück ich dir ein Blatt,
seh mich an dem Lächeln
deiner Augen satt.

Im Gespinst der Worte
strahlt die Sonne Licht.
Ist der Klang des Herzens,
der aus ihnen spricht.

(Kerstin Magirius, 27.10.2013)


NACHHALL

Vom letzten Sturm weht noch ein Rest,
putzt vom Abendrot die Klinken.
Reisst entzwei das warme Nest,
lässt die Liebenden ertrinken.

Was bedeckt von welkem Laub,
hat lang aufgehört zu stieben.
Wird - vom Klang des Sturmes taub - 
noch nach Jahren danach sieben.

(Kerstin Mairius, 07.11.2013)

 
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