DIE LEERE AUS DER LEHRE

Das, was die Geschichte schreibt,
sollte Lehre sein und lenken.
Sollte Unrecht keine Wurzeln,
keine Kraft zum Blühen schenken.

Aus der Senke sickert stetig
Braunes, das sich breit entfaltet,
das die Politik des Landes
rassenfeindlich mitgestaltet.

Die Geschichte sollte lehren,
sollte NEIN zu Jenen sagen,
die Gedankengut von Hitler
als Gesinnung mit sich tragen.

Soviel Unrecht ist geschehen - 
und es will sich neu Entflammen,
weil der Mut fehlt zur Entscheidung,
rechte Lehren zu verdammen.

Armes Deutschland, arme Heimat,
was muss alles noch geschehen? 
Welchen Preis muss dein Volk zahlen,
warum kannst du nicht verstehen? 

(Kerstin Magirius, 24.02.2013)


MENSCH

Das Böse ist in dir,
das Böse bist du.
Die Feigheit, sie klebt dir
die Äugelein zu.

Du pflegst nur dein Ego
im Hier und im Dort.
Die Liebe, die Hoffnung,
sie jagst du hinfort.

Was bleibt ist das Böse,
das Böse in dir.
Schon fletschst Du die Zähne
und schleichst dich zu mir.

Du stinkst nach Erbrechen,
nach Müll und nach Furz.
Mir wird davon übel,
drum mach ich es kurz.

Ich stell dir mit Worten
ein göttliches Bein.
Geschlagen von Blindheit
fällst du darauf rein.

Dein Stolz lechzt nach Rache,
du stürmst in die Schlacht.
Die gibt es nicht wirklich,
die ist nur erdacht.

Erdacht durch dein Denken,
es badet in Rost.
Das ist für den Teufel
die süßeste Kost.

Und willst du nicht ernten
nur Spott und nur Hohn,
dann stürze mit Liebe
den Teufel vom Thron.

(Kerstin Magirius, 09.04.2013)

DER NARZIST

Er preist das Eine aus der Masse,
scheingefühlter Mitleidsreigen
um sein Ego - aufgepolstert -
populistisch zu verzweigen.

Nicht ein Wahres will da walten, 
vielmehr ist er voll Bestreben,
sein verstaubtes Künstlerimage
auf der Bühne zu beleben.

Wie ein Dämon mit vier Hörnern
greift er nach der Schicksalsrute
und verleibt sich ein das Eine
mit verblendendem Getute.

Und am Ende wird das Eine
wieder in dem Sarg gezogen,
nur benutzt zum Zweck des Ruhmes,
aller Menschlichkeit betrogen.

(Kerstin Magirius, 05.07.2013)

DIE STECHUHR

Eine Stechuhr, eine Karte,
wieder eine Schicht zu Ende.
Für fünf Euro in der Stunde
arbeiten die Menschenhände.

Eine Stechuhr, viele Menschen,
viele Hände, eine Frage.
Für fünf Euro in der Stunde,
ist das menschlich -  heutzutage?

(Kerstin Magirius, 21.10.2013)

TAIFUN

Sie verbünden sich,
die Wellen mit dem Wind.
Sie lassen das Meer
über die Ufer treten
und der Himmel öffnet 
seine Schleusen
weil der Mensch
nicht hört,
nicht aufhört,
nur
zerstört.

Und zerstörend
schlägt
die Natur
zurück....

(Kerstin Magirius, 10.11.2013)