(Kerstin Magirius, 24.01.2013)
MEINE SEELE
Schon oft war meine Seele
ein Gleichnis ohne Zahl.
Sie brannte heiß wie Feuer,
erlitt manch Höllenqual.
Wie oft war sie mir Wunde -
und doch blieb ich ihr treu.
Sie formte sich aus Asche,
aus jedem Leiden neu.
Sie strahlt in allen Tönen,
die dieses Leben schreibt.
Die Seele ist mir wahrhaft,
das Einzige, das bleibt.
Am Ende kann sie fliegen,
sie kennt den Weg zum Licht.
Und stirbt auch meine Hülle...
die Seele, sie stirbt nicht.
(Kerstin Magirius, 11.02.2013)
ZWEI SEELEN
Gemeinsam wollten sie es finden,
alleine kehrten sie zurück.
Jeder fand auf seine Weise
eine andre Art von Glück.
Was dem Einen ward ein Segen,
war dem Anderen nur Leid.
Plötzlich trennte beide Seelen
die Verschiedenartigkeit.
Heute schlagen ihre Herzen
hörbar anders als vorher.
Das Gemeinsame, Vertraute
findet sich im Klang nicht mehr.
(Kerstin Magirius 07.03.2013)
DAS MEER
Das Meer trägt jede Welle,
schiebt sie an das Land.
Reicht mir wie zum Gruße
stürmisch laut die Hand.
Das Meer am Strand der Seele,
wiegt sich hin und her.
Macht mir manches Gehen,
manches Fühlen schwer.
Das Meer und seine Wellen,
manchmal geh ich fort.
Suche meine Stille,
finde Ruhe dort.
(Kerstin Magirius, 18.06.2013)
TRÖPFELNDES
Im Morgennebel dampft der See,
Tau tropft munter von den Bäumen.
Tröpfelndes wohin ich geh..
Tropfen, die mein Leben säumen.
In den See tauch ich hinein,
taugetröpfeltes berühren.
Seelentropfen groß und klein
machen mich das Leben spüren.
(Kerstin Magirius, 08.07.2013)
MONDSPAZIERGANG
Ich spazierte mit dem Mond
um den See zu später Stunde.
Was der Seele innewohnt
legte sich auf unsre Wunde.
Wir spazierten lange Zeit,
nur der Wind war uns zugegen.
Und aus drister Einsamkeit
tröpfelte die Seele Regen.
Bald verloren wir den See,
mit dem Mond ging ich spazieren.
Irgendetwas tat uns weh
lies die Seele schmerzhaft frieren.
(Kerstin Magirius, 16. 07.2013)
SEELENUMARMUNG
Gefunden,
verbunden,
verrührt, vermischt,
zusammen
erkunden
den Schatten,
das Licht.
Gemeinsam
erspüren,
durchdringen,
erkennen.
In seliger Liebe
verschmelzen,
verbrennen.
Und neu
sich formieren,
als Seinsgestalt finden.
Verzweigtes,
erblühtes,
beseeltes
Empfinden.
(Kerstin Magirius, 24.10.2013)
WINDSPIEL
Der Wind pfeift durch die Fensterritze,
kriecht über die Bodenschwelle,
schleicht sich heimlich in mein Zimmer,
klettert auf das Bettgestelle.
Von dort rutscht er hurtig runter,
landet sanft auf meinen Füßen.
So, als wollte er die Beiden
herzumwehend zart begrüßen.
Und dann wandert er nach oben
über Beine, Po und Brüste.
Kriecht hinauf bis auf die Lippen,
die er gern zu küssen wüsste.
Doch die Nase kann ihn riechen,
sie saugt ein das Windbegehren
um es dann - in meine Seele -
ungefiltert zu entleeren.
Seither weht es in mir stürmisch.
Ich brauch Anker, die mich halten.
Sonst wär ich ein Spiel der Wellen,
die sich ungebremst entfalten.
(Kerstin Magirius, 27.10.2013)
SEELENZAUBER
Hand in Hand
vom Wind beflügelt
ein Verlangen
abzuheben,
mit dem Flügelschlag
des Herzens
in den siebten
Himmel schweben.
Hand in Hand
das SEIN berühren
und den Zauber
darin
spüren...
(Kerstin Magirius, 01.11.2013)