Nachtwanderin
  ABSCHIED-TRAUER.
 

KLEINER ENGEL

In deinem kleinen Herzen
brannte einst ein Licht -
so hell, als wenn die Sonne
durch die Wolken bricht.

Keiner kann verstehen,
warum das Dunkel kam
und diesem Licht in dir
seinen Herzschlag nahm.

Wo Lichter ewig brennen
fand deine Seele Ruh.
Sie deckt noch heute Tränen
mit ihrem Lächeln zu...

(Kerstin Magirius, 18.01.2010 )

http://www.selina-in-liebe.de

ENTZAUBERUNG

Zauber entschlafen
machtvoll Begierde -
unruhig sich wälzend
auf salzigem Grund.
Ewig erhaben
lauernde Zweifel,
Brachmond Geliebte
im feurigem Schlund.

Fackelnde Kerzen
aus Liebe entzündet,
können nicht finden
göttliches Licht.
Nur einen Abglanz
menschlicher Tiefe,
jegliche Schönheit,
die darin zerbricht.

(Kerstin Magirius, 09.07.2010)


IM SCHATTEN DER LIEBE

Im Schatten der Liebe
blüht keine Rose,
tränenbehangen
ist jedes Wort.
Nirgendwo finden sich
fruchtbare Triebe,
entsagte Gefühle
tragen mich fort.


(Kerstin Magirius, 18.07.2010)

VERBRANNTE ERDE

Brach das Feld verbrannter Erde
vor dem Tor der Einsamkeit,
nirgendwo ein Jubilieren,
nur noch Stille weit und breit. 

Weit im Morgen zarte Triebe
die sich aus der Brachheit winden.
Irgendwann wird auch die Liebe
neue Kraft zum Wachsen finden.

(Kerstin Magirius, 21.07.2010)

INNERE UMKEHR

Bis zu deiner Tür
ging ich mit
dann
kehrte ich wieder um.
Ich war nicht
der richtige Schlüssel
zu deinem
Glück...

(Kerstin Magirius, 06.08.2010)


HEIMATLOS

Wir baden
im Sternenstaub
der Nacht.
Gefühlte Momente
lassen uns
den Himmel
näher bringen-
zu nah.

Jetzt sind wir
Vertriebene
unserer
Herzen....

(Kerstin Magirius, 25.08.2010)

STERNENKIND

Ein kleiner
Stern in
dunkler Nacht -
er leuchtet hell
uns, mit
bedacht. Er ist
uns Licht, wo
wir auch
gehen. Im
Herzen können
wir ihn sehen.

(Kerstin Magirius, 29.09.10)


http://sterne-des-himmels.de.tl/


ENTSCHLAFEN

Verstummt ist nun
der Wehlaut Klang,
die Zeit war reif zu gehen.
Es wintert sehr,
bald ist das Grab
im Schnee nicht mehr gesehen.

Warm eingepackt
ruht darin still
was ich noch immer liebe.
Es ist, als ob 
ich einen Brief
mit meinem Herzen schriebe.

Vertrautes Lied 
von Ferne klingt,
ich kann das Nahen spüren.
Es ist nun Zeit,
es ist soweit,
den Abschied zu vollführen.

(Kerstin Magirius, 21.11.2010)

MEIN BRUDER

Mein Bruder will schlafen.
Er ist müde vom Tag.
Er ist müde vom Leben.
Er ist müde vom Streben.

Mein Bruder will ruhen.
Er hat nie geklagt.
Er hat nie verzagt.
Er hat viel gewagt.

Mein Bruder wird gehen.
Er lässt es mich wissen.
Verweint ist mein Kissen.
Ich werd ihn vermissen...


(Kerstin Magirius 22.10.2010)

AM FLUSS

Hier saß er, der Alte,
Pfeife rauchend
jeden Tag
auf der Brücke
am Fluss.

Er saß da und träumte
sich verloren,
immer neu.

Er war da, der Alte,
dem Fluss Leb wohl
zu sagen...
gestern, als es 
schneite.

Es war Zeit zu gehen
für den Alten,
für immer.

Heute fließt er, der Fluss
leiser als sonst,
ohne ihn
an der Brücke
vorbei.

(Kerstin Magirius, 04.12.2010)

 
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