Nachtwanderin
  SEELENFARBEN.
 


SEELENFLUG

Meine Seele - sie will fliegen,
möchte ganz nah bei dir sein.
Wenn die Sonne lacht am Morgen
putzt sie ihr Gefieder rein.

Abends wenn die Sterne funkeln,
gleitet sie durch dunkle Nacht -
hin zu dir, in deine Arme
wo die Seelenglut entfacht.

Heißer Atem aus der Tiefe
lässt zwei Herzen kraftvoll beben
und im Schoße der Gelüste
Liebesgipfeltraum erleben.

(Kerstin Magirius, 02.02.2010)

SEELENRAUM

Es ist nicht leicht einfach zu gehen -
aus diesem Raum, der still und leer.
Deine Seele fühlt wie meine,
das Gefühlte wiegt so schwer.

Was ist das nur in unsren Herzen
das da bebt, sich hilflos windet?
Ist es die Liebe, die verzweifelt
keinen Weg zum Anderen findet?

Noch birgt der Raum ein stilles Hoffen,
noch schwebt darin ganz zart ein Licht -
das - wenn wir den Raum verlassen
mit viel Schmerz in uns zerbricht.

(Kerstin Magirius, 02.03.2010)


SEE DER TRÄNEN

Augenglanz verspiegelt,
Morgenseelentau.
Letzte Tropfen fallen
durch das Nebelgrau.

Nicht ein Rettungsanker,
mit viel Ach und Weh
taucht der letzte Tropfen
in den Tränensee.

Seelentiefe Wunden
finden endlich Ruh.
Augenglanz verspiegelt
deckt der Nebel zu.

(Kerstin Magirius, 18.04.2010)

DEM TRAUM ENTGEGEN

Es ist erst der Anfang -
das Ziel ist ein Traum,
der mich den Fesseln enthoben.
Ich folge der Stimme -
sie klingt mir vertraut,
im Herzen hör ich sie toben.

Sie ruft meinen Namen,
sie ruft mich so laut.
Ich eile auf staubigen Wegen -
trotzdend beschwerlicher,
qualvoller Müh,
dem Traum meines Herzens entgegen.

(Kerstin Magirius, 08.05.2010)

INNERER FRIEDEN

Sie sind nur noch wie Schatten,
ich kann sie nicht mehr greifen -
Gefühle und Gedanken,
die in der Ferne schweifen.

Sie waren mir einst nahe,
jetzt sind sie irgendwo.
Ich habe sie verloren,
das macht mich leicht und froh.

(Kerstin Magirius, 09.07.2010)

GESTRANDET

An dem Wasser unsrer Seelen
sitzen wir einander nah.
Schweigend lauschen wir den Wellen,
wissen nicht wie uns geschah.

Suchend jedes kleine Lächeln,
jede Träne, jedes Wort.
Aus der Tiefe unsres Herzens
spült es alles Gestern fort.

Nur die Nähe ist geblieben,
was wir fühlen und empfinden.
Was uns eint, uns niemals trennt,
was uns hilft, zu überwinden...

(Kerstin Magirius, 30.07.2010)


SEELENBAND

Ein Seelenband fliegt in die Nacht,
es fliegt da ganz allein.
Es wollte Brücke zwischen Herzen
zweier Menschen sein.

Es durfte Freude mit empfinden,
Glück und Seelenleid.
Etwas hat das Band der Liebe
inniglich entzweit.

Einsam fliegt das Seelenband
durch die dunkle Nacht -
hoffend, dass ein neuer Morgen
bald, schon bald erwacht.

(Kerstin Magirius,11.08.2010)

WOGENDES GlÜCK

Strand der Einsamkeit am Morgen,
leise seufzend grüßt das Meer.
Kalter Sand unter den Füßen,
Wellen treiben zu mir her.

Sanft umspülen sie mein Sehnen,
Morgenrot durchbricht die Nacht.
Jede Woge lässt mich spüren,
dass ein neuer Tag erwacht.

Licht am Horizont der Seele,
langsam zieh ich mich zurück
von dem Meer und von den Wellen,
von dem wogend sanften Glück.

(Kerstin Magirius, 24.08.2010)

ZWEI SEELEN V

Stille legt sich auf die Seelen
nicht ein Laut erklingt.
Nur gefühltes, wehmutsvolles
aus den Tiefen dringt.

Nebelschleier in den Herzen
Spuren webt die Zeit.
Liebe birgt soviel gelebte
Unvollkommenheit.

Unberührte, zarte Triebe
wartendes Erblühen
Sind zwei Seelen, die im Dunkel
sich um Licht bemühen.

(Kerstin Magirius, 30.08.2010)

GREIFBARES NICHTS

Wir wissen nicht immer, was es ist.
Es ist einfach da und lässt uns lauschen.
In mancher schlafestrunkenen Nacht
hören wir mehr als nur Blätterrauschen.

Es klingt wie ein Bächlein so lieblich fein.
Wie gern würden wir von dem Wasser trinken.
Uns dürstet so sehr, nicht wissend nach was
liegen wir wach, statt im Traum zu versinken.

Manch Träne löst sich dabei von der Seele.
Es schmerzt, dieses greifbare Nichts in uns drin.
Es ist einfach da, erfüllt uns mit Sehnen...
nicht wissend woher, nicht wissend wohin.

(Kerstin Magirius, 08.10.2010)

IM NEBELSCHLEIER

Dort, im Nebelschleier
bist du mir entschwunden.
Nichts als kleine Tropfen
habe ich gefunden.

Viele kleine Tropfen,
die mein Herz umringen,
die ganz fein und leise
in mir wiederklingen.

Ist das deine Seele?
Kann das möglich sein?
Weicher, sanfter Atem
hüllt mein Sehnen ein.

Du, mein kleiner Engel,
lass mich dich berühren.
Jeden Tropfen einzeln
deiner Seele spüren.

Dichter Nebelschleier
legt sich auf mich nieder.
Im Darin verborgen
finde ich dich wieder.

(Kerstin Magirius, 02.11.2010)

SEELENFEUER

Seelenfeuer brennen
im Herzen immerfort.
Sie kennen keine Trauer,
auch kein Abschiedswort.

Seelenfeuer brennen,
wollen Leuchtturm sein.
Sie laden alle Menschen
zum Verweilen ein.

Seelenfeuer brennen
auch wenn es stürmt und schneit.
Der Weg zur Nächstenliebe
ist nicht wirklich weit.

Seelenfeuer brennen,
sie lassen sich leicht finden.
Man muss nur seine Ängste
vorm Feuer überwinden.

(Kerstin Magirius, 21.12.2010) 

 
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