Nachtwanderin
  BLUMIGES.
 


VERFLOGEN


Ein Blütenkelch, gefüllt mit Tränen,
lässt vom Wind sich wiegen.
Immer stärker weht der Wind,
dass die Tränen fliegen.

Nicht eine Träne bleibt zurück
in dem Schoß der Blüte.
Wind wird leiser, ganz ganz leis,
ist vom Wiegen müde.

(Kerstin Magirius, 06.02.2009)

TAG DER LIEBE

Am Tag der Liebe
wird die Rose beschnitten
wie ein junges Weib,
das fruchtbar
ihren Schoß der Empfängnis
öffnet.

Wie schön die Rose
erblüht in deinem Herzen
am Tag der Liebe
ehe sie
ihren offenen Wunden
erliegt....

(Kerstin Magirius, 14.02.2010)


PUSTEBLUME

Pusteblume tanze,
tanze mit dem Wind.
Flieg hinauf zum Himmel,
hol mich ein geschwind.

Pusteblume tanze,
tanze immerzu.
Es gibt keine Blume,
die so tanzt wie du.

Pusteblume tanze-
komm und hol mich ein.
Schau nur wie ich fliege,
lass mich nicht allein.

(Kerstin Magirius, 10.04.2010)

ICH WÜNSCHE MIR...


Ich wünsche mir nicht nur
die Blume zu schauen,
ich möchte sie riechen und schmecken,
ich möchte sie immer und überall
durch meine Sinne erwecken.

Was nützt eine Blume
die einsam und still
in dunkelsten Ecken sich windet?
Wenn trotz ihrer Schönheit, trotz ihrem Duft
niemand den Weg zu ihr findet?

Ich wünsche mir nicht nur
die Blume zu schauen,
ich möchte sie freundschaftlich pflegen.
Ich möchte sie immer und überall
in tiefster Verbundenheit hegen.


(Kerstin Magirius, 15.04.2010)

APFELBLÜTENZEIT

Es blüht an meinem Apfelbaum
rosarot ein Blütentraum.
Er schließt mich ein mit seinem Duft,
nimmt zum Atmen mir die Luft.

Einen Hauch von Seelenglück
wirft das Rosarot zurück,
kommt im Herzen zum Erliegen
wo sich Blütenträume wiegen.

In dem Garten meiner Träume
blühen viele Apfelbäume.
Doch nur einer spricht zu mir,
dieser Baum - er ist von dir.

(kerstin Magirius, 05.05.2010)

GETRENNTE WEGE

Ein letztes Mal, ein letzter Blick,
dann muss ich dir enteilen.
An keinem Ort auf dieser Welt
kann ich ewig weilen.

Es sind der Blumen viel zu viel -
nichts dünkt mich, sie zu zählen.
Doch hätte ich die Wahl der Qual,
dich würde ich erwählen.

Dein Duft ist einzigartig süß,
wie soll ich es beschreiben?
Wenn ich keine Biene wäre -
bei dir würde ich bleiben.

(Kerstin Magirius, 12.05.2010)


BLÜTENWELKE

Verwelkt ist nun die Rose
mit ihren zarten Trieben.
Von einstig süßen Düften
sind Dornen nur geblieben.

In herbstlichen Gefilden
liegt ihr Herz darnieder.
Vielleicht schlägt es im Frühjahr,
zur Zeit der Blüte wieder.


(Kerstin Magirius, 05.10.2010)

MANCH ROSE

Manch Rose blüht noch immer
in nebelgrauen Stunden.
Der Herbst mit seinen Stürmen
hat längst zu ihr gefunden.

Er lässt sie kräftig wanken,
sie soll ihn schmerzhaft spüren.
Doch kann er sie nicht brechen,
geschweige denn verführen.

Manch Knospe treibt im Winter,
wenn Frost und Kälte wüten.
Ihr Herz wärmt dann ein Mantel
aus schönsten Rosenblüten.


(Kerstin Magirius, 03.11.2010)


ROSENZAUBER

Sie pflückten der Rose
magisches Herz,
sie waren in Liebe
verbunden.
Sie spürten der Dornen
stechenden Schmerz,
sie haben den Schmerz
nicht verwunden.

Es welkte die Rose,
es welkten die Triebe,
es welkte der Zauber,
es welkte die Liebe.


(Kerstin Magirius, 15.11.2010)

LETZTER ROSENKRANZ

Das alte Jahr hat sich geschmückt,
es bläst zum Abschiedstanz.
Zu Füßen liegt dem Hohe Lied
der letzte Rosenkranz.

Er blüht noch immer unverzagt,
nichts lässt ihn vergehen.
Jede Blume, die ihn kleidet,
will das Morgen sehen.

Menschlich ist der Blütentraum,
dornenreich sein Spüren.
Wenn das alte Jahr vergeht
schließen sich manch Türen.

Vor dem Altar regen sich
rosenzarte Triebe.
Mühsam winden sie sich hoch 
hin zum Licht der Liebe.

Mit dem letzten Glockenschlag
sieht man sie entschwinden.
Rosenblüten, die in Liebe
zueinander finden.


(Kerstin Magirius, 28.12.2010)
 

 
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