Nachtwanderin
  .SONSTIGES.
 

ENTSPRECHUNG

Verdichtet ist die Lebensfuge,
felsenfest verschlossen.
Masseteilchen eng umschlungen
sind in Form gegossen.

Fugendichte Masseteilchen
lösungsfrei verbunden.
Schicksalhaftes im Dazwischen
hat nun Halt gefunden.

(Kerstin Magirius, 04.01.2011)


DISSONANZ

Verwundet liegt
d
ie Erwartung
im Arm der 
Verzweiflung,
von Ernüchterung
umringt.

Zu hoch waren
die Antennen
ausgerichtet.
Der Empfänger
peilte auf
einer anderen
Wellenlänge...

(Kerstin Magirius, 30.01.2011)
 

WEG INS NICHTS

Gelb leuchtendes 
am Wegesrand,
der Bus schließt seine Türen.
Vom Wind begrüßt,
das Haar zerzaust
so lass ich mich entführen.

Kein Ziel vor mir,
der Herzschlag rast - 
nur Ahnung treibt mein Gehen.
Geduldig setz
ich Schritt für Schritt,
mein Gehen zu verstehen.

Die Weite malt
mir manchen Traum,
ich reibe meine Augen.
Wo bin ich nur?
Verlorenheit
kann mir nicht wirklich taugen.

Die Landstraße
im Irgendwo....
der Bus ist lang entschwunden.
Im scheinbar Nichts
hab ich den Weg
zu mir zurück gefunden.

(Kerstin Magirius, 23.01.2011)

MISSTON

Es reicht ein Ton,
ein schiefer Klang
und das Chaos 
kommt in Gang.

Wahrlich groß ist
das Empfinden,
wenn zwei Töne 
sich nicht finden.

Jeder Ton
muss klar und rein
passend zu 
dem Andren sein.

So wie Herzen,
die sich spüren
und in Liebe
zart berühren.

Es reicht ein Ton,
ein falsches Wort
und die Harmonie 
ist fort.

Ton an Ton
gefühlt gedrückt
und der Weg zum
Herzen glückt.

(Kerstin Magirius, 02.02.2011)

ZWIESPALT 

So viele Brücken
die es gibt -
sie könnten uns verbinden,
wir gehen Wege 
wo wir uns
am Ende nicht mehr finden.

So viele Worte
die es gibt -
sie könnten uns gereichen,
statt gefühltes tief
im Herzen
einsam auszustreichen.

So viele Träume
die es gibt -
sie könnten uns berühren.
doch der Zwiespalt 
in der Seele
öffnet keine Türen.

Kerstin Magirius, 11.02.2011)

ZEICHEN DER ZEIT

Einsam steht die Bergkapelle,
schweigt sich aus in weiter Flur.
Aus dem Tal erschallt das Läuten
von der alten Kirchturmuhr.

Viel zu laut - so will es scheinen -
schlägt das Pendel dieser Zeit.
Doch ihr Klang kündet von Frieden,
schenkt den Menschen Seligkeit.

Auf dem Berg erwacht der Morgen,
erste Pilger kehren ein.
Die Kapelle dient der Einkehr,
möchte Heil und Segen sein.

Vor dem Altar brennen Kerzen,
Seelen öffnen sich dem Licht.
Unbeschreiblich das Empfinden,
das aus jedem Herzen spricht.

Reine Liebe die sich bündelt,
Flamme der Barmherzigkeit
züngelt hoch, hinaus ins Freie,
Glocken läuten weit und breit.

(Kerstin Magirius, 28.02.2011)

DEIN HERZ


Dein Herz gleicht einem Atemzug
im Wipfel schönster Träume.
Es schlägt darin mit viel Gefühl,
durchwandert Seelenräume.

Mal klingt es laut aus deiner Brust,
dass jedes Herz dich findet,
dann wieder zieht es sich zurück
wo es sich einsam windet.

Dein Herz ringt mit dem Lauf der Zeit
im Großen wie im Kleinen
vom Wunsch beseelt, die ganze Welt
im Frieden zu vereinen.


(Kerstin Magirius, 04.03.2011)

ABGEHOBEN

Ein immergrüner Schmetterling,
ein Haus aus Schokolade.
Das Kind macht sich die Haare schön
mit süßlicher Pomade.

Ein wunderschönes Veilchen blau,
ein Kleid aus Omas Decken.
Der Hund bemüht sich um das Kind,
will an den Haaren schlecken.

Ein anmutiges Feenkind,
es tanzt sich wunde Füße.
Der Märchenprinz tanzt mit ihr mit,
vernarrt in ihre Süße.

Ein Ort im Lande irgendwo,
ein Paradies am Rande.
Die Welt ist auf den Kopf gestellt,
ganz ohne feste Bande.

Das Kind fliegt leicht beschwingt dahin,
es träumt sich in den Himmel.
Schon reitet es durch dunkle Nacht
auf einem großen Schimmel.

Mag das wer glauben oder nicht,
es ist die Welt des Kindes.
Geliebt, gelebte Wirklichkeit,
so wie der Schweif des Windes.


(Kerstin Magirius, 30.03.2011)

STEIN

Sein verwebt
als Sinn

im Stein,
dringt in
jede Pore
ein.

Sein gefühlt
in Stein
gebrannt,
liegt noch
lange in der 
Hand.

Sein erlebt
Magie
darin,
Stein wiegt 
schwer, so wie sein
Sinn.


(Kerstin Magirius, 31.03.2011)

ERLEUCHTUNG

In allem lebt der Schöpfungsgeist -
auch Steine sind erschaffen,
aus göttlichen Impuls heraus
genauso wie die Affen.

In jedem Ding erstrahlt das Licht
auf unsichtbare Weise.
Erfahrbar nimmt die Schöpfungskraft
auch mich mit auf die Reise.

Und bin ich auch nur ein Prolet,
so hat sie mich durchdrungen.
Mit ihr ist mir ein Meisterwerk
der Göttlichkeit gelungen.

Des Schöpfers Licht strahlt in mir drin,
ich halte es in Ehren.
Und kommt es mal zum Stromausfall,
dann werd ich mich beschweren!

(Kerstin Magirius, 10.04.2011)

GLÜCK

"Na und", sagt eine Stimme mir,
"schau einfach nicht zurück.
Da vorn, nur ein paar Schritte noch,
da findest du dein Glück."

Ich stolpere zum Haus hinaus,
lauf ein paar Meter weiter.
Das Glück liegt auf der Wiese rum
in Form von einer Leiter.

Ich lehne sie an einem Baum,
sie scheint mir recht verzogen.
Im Vertrauen auf die Stimme
steige ich nach oben.

Dem Himmel nah, ich tauche ein- 
was kann es schönres geben.
Glück kann oft so simpel sein,
man muss es nur erleben.

(Kerstin Magirius, 10.04.2011)

WEG ZUM LICHT

Der Tisch des Lebens
ist gedeckt
mit reichhaltigen Gaben.
Die eigentliche Kunst ist es
sich auch daran zu laben. 

Es nützt die schönste
Gabe nichts
wird sie nicht wahrgenommen.
Kein zweites Mal wird sie der Mensch
als Elixier bekommen.

Ein Gabentisch - so
reich gedeckt,
wach auf du Mensch und siehe!
Das Paradies, es ist in dir,
dem Schattenreich entfliehe!

(Kerstin Magirius, 19.04.2011)

ES IST

Es ist verzweigt
das was
sich neigt,
schweigend
auf 
den
Grabstein
zeigt.

Es ist erblüht
das was
sich müht,
den Duft
von
Leben
neu
versprüht.


(Kerstin Magirius, 20.04.2011)

allEINSein

Allein sein
will ich,
allein
mit mir.
Wenn die
Stille
meinen 
Namen
ruft,
dann
lass mich
einfach.

Es
geht
mir
gut
dabei.

(Kerstin Magirius, 21. April 2011)

TRAUMVERLOREN

Im Heute blühen
die Träume
von Gestern.

Wir gießen sie mit
Sehnsucht am
Tag danach.

Im Morgen träumen
wir uns
verloren....

(Kerstin Magirius, 23.04.2011)

STERNENTANZ

Stille weht der Abendwind,
Nacht sucht sich verloren.
In dem Schutz der Dunkelheit
wird ein Stern geboren.

Mond streckt seine Hände aus,
himmlisches Entzücken.
Stern erstrahlt in schönstem Licht,
will dein Herz beglücken.

Abendlicher Sternentanz,
feierliche Stunde.
Was den Einen wahrhaft freut
ist dem Andren Wunde.

(Kerstin Magirius, 23.04.2011)

STRANDGUT DER NACHT

Die Geschundenen
falten ihre Hände zum Gebet
in der Hoffnung,
dass sie erhört werden.

Soviel,
die da beten
heute.

Am Ufer der
Dunkelheit sammelt sich
ihr Wehklagen.

(Kerstin Magirius, 01.05.2011)


ROSENKRIEG

Sieh die Vielen
ohne Namen
die in Liebe
zu dir kamen.
Totgeschwiegen,
ohne Worte
stehen
sie vor deiner
Pforte.

Hungrig, frierend
weggestoßen,
viele wilde
Heckenrosen,
die auf morschem
Boden reifen
und nach
deinem Herzen
greifen.

Sind so viele
die sich winden,
einen Weg
zu dir zu finden.
Sind  so viele
die sich mühen,
dornenreich für
dich zu blühen...
 

(Kerstin Magirius, 05.05.2011)

VOM DENKENDEN DENKER

Er dachte
zuviel,
er war
sich im Weg,
er kam keinen
Meter weiter.
Die Sonne, 
der Mond,
die Sterne
ringsum,
er dachte sich 
himmlisch
gescheiter.

Er dachte
sich tot,
der immer
noch denkt -
dem irdischen
Dasein entschwunden.
Vielleicht
hat er ja -
wo immer
er ist,
Erfüllung
beim Denken
gefunden.

Er dachte
zuviel,
er glaubte 
zu wissen,
er war 
seinem Denken
ergeben.
Er wollte
es so,
Er wählte
den Weg
ohne 
die Liebe
zu leben.

(Kerstin Magirius, 10.05.2011)

KLEINER VOGEL

Flieg, kleiner Vogel-
flieg, du bist frei.
Schwing dich dem Himmel
entgegen.
Öffne die Flügel,
heb endlich ab,
grüß mir den Sturm und
den Regen.

Flieg, kleiner Vogel,
treib mit dem Wind.
Lebe, erlebe,
empfinde!
Frag nicht nach morgen,
schau nicht zurück.
Flieg in die Freiheit, 
verschwinde.

(Kerstin Magirius, 16. 05. 2011)

ORT DER TRÄUME

Schau nicht so weit,
 
das was du suchst
ist näher als der Wind.
Es gibt nur einen
Ort in dir
wo Träume greifbar sind.

Geh nicht vorbei,
verweile doch
du Mensch in deinem Hier.
Den schönsten
Regenbogenzauber
findest du in dir.

Es klingt ein Lied
in deiner Brust,
lausch nur ganz tief hinein.
Ein jeder Herzschlag
den du hörst
lädt dich zum träumen ein.

(Kerstin Magirius, 15.05.2011)

DEIN BILD

Ich sitze hier
vor deinem Bild,
zersplittert sind die Farben.
Es ist, als hätte es wie du
viele tiefe Narben.

Ich fühle es
mit meiner Hand
ganz sachte nur und spüre,
es ist vertrautes noch darin
wenn ich dich berühre.

Das Bild von dir-
der Lauf der Zeit
er hat es schwer gerichtet.
Doch hat die Zeit nicht mein Gefühl 
dein Du in mir
vernichtet.

(Kerstin Magirius, 20.05.2011)

SPUR DES FALKEN

Der Falke 
kreist dicht über mir,
die Sonne im Gefieder.
Ein letztes Mal streift
er mein Herz,
dann seh ich ihn nicht wieder

Die Feder
fliegt noch mit dem Wind,
da ist er lang entschwunden.
Ich fang sie auf und
fühle mich
ein Stück mit ihm verbunden.

Kein Falke 
wird so sein wie er,
die Wolken bringen Regen.
Im Geist flieg ich ihm
hinterher
und schenk ihm meinen Segen.

(Kerstin Magirius, 25.05.2011)

UNFREI

An deiner Nase kann ich sehen
wie die Aktien heute stehen.
Geht sie plötzlich steil nach oben
hör ich dich vor Freude toben.

Schrumpft die Nase stück für stück
bringt es dir kein Börsenglück.
Stimmungsmäßig angehangen
bist du so vom Kurs gefangen.


(Kerstin Magirius, 26.05.2011)

DEIN BUCH

Dein Buch liegt schwer in meiner Hand,
es ist leer vom vielen lesen.
Zuviel Worte, die es füllten,
inhaltsloses im Gewesen.

Nur ein Buch noch, eingebunden
in Gedanken, die es zieren.
Trotz der Leere, ohne Worte,
kann ich mich darin verlieren.


(Kerstin Magirius, 29.05.2011)

FAKT

Und wäre ich niemals geboren worden,
ich könnte nicht riechen, nicht schmecken, nicht sehen.
Ich könnte nicht spüren den Schmerz und die Freude,
ich könnte nicht lieben, nicht weinen, nicht gehen.

So bin ich, so bleib ich, so werd ich noch werden
und irgendwann werde ich auch einmal sterben.
Doch vorher - da leb ich mit all diesen Dingen,
die mir dieses Leben als Leben nah bringen.

Dazu zählst auch du und auch du und noch andre
mit denen ich so dieses Leben durchwandre.
doch zieh ich jetzt weiter, war schön hier zu weilen,
 ich will noch ein bisserl am Leben rum feilen.

(Kerstin Magirius, 02.06.2011)

LETZTE CHANCE

Wenn Saat nicht wirklich reift,
der Fluss zum Rinnsal wird,
wenn Sonnenstaub die Erde
mit heißem Atem tränkt -

dann ist die Zeit gekommen
einander zu vergeben.
Aus Liebe wächst der Samen
der sich Frieden nennt.

Und sollte dieser Frieden
auch nur kurz uns streifen....
wir tragen seine Früchte 
in die Ewigkeit.


(Kerstin Magirius, 29.05.2011)

ZWIESPALT 

Sollte ich
eilen
oder
verweilen?
Sollte ich
Sollte ich
Sollte ich 
Sollte ich...

Ich geh.

Zwiespalt der
Seele
verschnürt
mir die Kehle.
Ein Zögern
Ein Zweifeln
Ein Hoffen
Ein Bangen...

Ich steh.

Unstet mein
Treiben,
gehen 
und bleiben.
Welch stürmen
Welch donnern,
Welch blitzen
Welch krachen...

Ich geh.

Ich steh
Ich geh
steh
geh
steh
geh
geh
geh
geh

ich..... .

(Kerstin Magirius, 30.05.2011)

DER BLENDER

Er
redet
sich schön -
tagein, tagaus -
die Blümelein auf
den Wiesen, wie schön
sie doch neben Not und Leid
hinauf zum Himmel hoch sprießen.

Das
Leben
soll lachen -
tagaus, tagein -
umarmendes nur
ihm schenken. All sein
Empfinden soll ihn gezielt
weg von der Dunkelheit lenken.

Und
kommen
mal Wolken,
dann ängstigt er
sich, schon sieht man
ihn fliehend enteilen. Viel
schöner ist es doch - geblendet
vom Licht - auf dieser Erde zu weilen.

Wer vor der Dunkelheit flieht
wird schneller von ihr eingeholt, 
als ihm lieb ist....


(Kerstin Magirius, 31.05.2011)

DER ESEL

Nicht vor,
nicht zurück,
nicht willens
zu gehen,
blieb einst
ein Esel
im Wüstensand
stehen.

Dort steht
er noch immer
und bockt
auf der Stelle.
Das Schönste- 
der Esel 
er denkt,
er ist helle.


(Kerstin Magirius, 02. 06. 2011)

FROHE AUSSICHT

Heut ist ein Tag,
wie soll ich sagen?
Mir knurrt beim Anblick
schon der Magen.

Ich werd ihn Stück
für Stück genießen,
ganz langsam lass ich
ihn zerfließen.

Ob ich ihn schaff,
das bleibt noch offen.
Doch dieser Tag -
er lässt mich hoffen.

(Kerstin Magirius, 03.06.2011)

KURZSICHTIGKEIT

`Das verblasste Licht
ist ein Zeichen der Zeit,
ein Omen der
dunklen Mächte`

sagst du,
die Brille in der Hand.

Ich folge deinem
Blick aus dem Fenster
in den leuchtenden Tag.

(Kerstin Magirius, 19.06.2011)

WINDSPIEL

Vogelschwarm
im Wind verspielt,
bricht sich an den
Meereswogen.
Todesangst
ins Schwarze zielt,
Vogelschwarm ist
weggeflogen.

Weggeflogen
von den Wellen,
die so laut
an dir zerschellen.

(Kerstin Magirius, 18. 06. 2011)

IN ERWARTUNG

Eine Stunde noch und dann...
Schritte wandern hin und her.
In Erwartung wächst die Neugier
auf des Künstlers Farbenmeer.

Purpurrot und Perlmutweiß
fließen zärtlich ineinander,
Ist ein Bild vor meinen Augen,
das ich wie im Traum durchwander.

Und dann öffnen sich die Türen -
ENDLICH denke ich und seh,
dass ich statt vor vielen Farben
nur vor grauen Wänden steh.

"Das ist Kunst, die Kunst von morgen"
höre ich den Künstler sagen.
Seine Worte, seine Bilder 
liegen mir sehr schwer im Magen.

Selber nehme ich den Pinsel
und bemal die grauen Wände - 
farbenfroh wie meine Seele,
seine Augen sprechen Bände.

Vor der Tür find ich mich wieder,
rausgeworfen, weggeschmissen.
Dafür ist sein Grau jetzt bunter,
seine Kunst werd ich nicht missen.

In den Gassen, diesen Alten
wird das Leben bunt geschrieben.
Wunderschön in Form und Farbe,
Kunstgemälde zum Verlieben.

(Kerstin Magirius, 05.07.2011) 

MOUCHES VOLANTES

Fliegen fliegen
hurtig munter
erst hinauf
dann wieder runter.

Fliegen stieben
hin und her,
machen oft
das Leben schwer.

Kann man sie nicht
ignorieren,
wird man nur
dabei verlieren.

Sie sind einfach
nicht zu fassen.
Fliegen soll man
fliegen lassen. 

(Kerstin Magirius, 13.07.2011)


WAHRHAFTIGKEIT

Warum der Eine mit dem Andren,
warum Ja und warum Nein...
Die Beziehung -  zwischenmenschlich -
muss nicht nachvollziehbar sein.

Hauptsache sie ist authentisch
ohne hin - und her zu springen.
Nur das wahrhaftige wollen
lässt ein Ja und Nein gelingen.

(Kerstin Magirius, 14.07.2011)

FRIEDEN

Ein friedlicher Gedanke
verlor einst seinen Glauben.
Ein Dämon kam geritten,
ihm den Verstand zu rauben.

Er mühte sich mit Bosheit,
mit Hinterlist und Kraft,
den Frieden zu besiegen
hat er nicht geschafft.

Der Glaube an den Frieden
hängt kopflos noch am Ruder.
Er sucht im tiefen Abgrund
nach seinem Seelenbruder.

Der tapst in seinen Zweifeln
und fühlt sich selbst verloren.
Dabei hat er dem Glauben
stets treuen Dienst geschworen.

Verwackelt und verruckelt
sieht man die Beiden hinken.
So mancher böser Dämon
tut noch von weiten winken.

Doch lichtet sich das Dunkel
wo Glauben sich verdichtet,
dass auch der größte
 Dummkopf
auf Frieden nicht verzichtet.

Am Ende werden alle
sich liebend wiederfinden,
und auch den letzten Zweifel
am Frieden überwinden.


(Kerstin Magirius, 17.07.2011)

ERWACHEN

Belaubtes stößt sich an den Wipfeln
längst vergessener Gedanken,
die im Unterholz verkrochen
müde aus dem Dunkel ranken.

Mit erstaunten Kinderaugen
folgen sie den Farbenspielen,
die mit unbeirrter Absicht
ins Gedankendickicht zielen.

Nur ein Atmen ist zu hören,
lichterfülltes Neubeginnen.
Das Erwachen lässt sie fliegen
und nach neuen Wegen sinnen.


(Kerstin Magirius, 30.Juli 2011)

ZEIT

Es ist Zeit
sagt die Zeit,
es ist deine Zeit.
Sei bereit für die Zeit.
Ein Geschenk ist diese Zeit
an das Leben
an dich. 


Lebenszeit....

(Kerstin Magirius, 27.Juli 2011)

ALLES IST

Alles ist,
der Baum, das Blatt,
der Wind auf meiner Haut.
Der See vor mir, sein Wellenspiel,
das Bild ist mir 
vertraut.

Alles ist,
dein Blick, dein Wort,
die Hand, die mich berührt.
Das Empfinden, das Gefühl,
ich habe dich
gespürt.

Alles ist,
dein du, mein ich,
Wege, die wir gehen.
Jeder Schritt - bewusst erlebt, 
birgt in sich 
Verstehen.


(Kerstin Magirius, 21. Juli 2011)

MINIMENAL

Vorbei,
verflogen,
Klang geworden,
Flügelschläge
im Akkord.
Sublimierend
jede Schwingung,
wellenförmig
treibt
sie
fort.

Wort
fort
Wort
fort
for
fo
f
~
~
~


(Kerstin Magirius, 07. August 2011)

ICH BIN

Ich bin das Licht,
ich bin das Dunkel,
ich bin Schatten,
Regen, Wind.
Ich bin Sonne,
Wärme, Kälte,
bin Erwachsen
und auch Kind.

Ich bin Hoffnung,
ich bin Freude
ich bin Liebe,
Sehnsucht, Schmerz.
Ich bin Knospe,
Blüte, Welke,
Ich bin alles,
ich bin Herz.


(Kerstin Magirius, 12. August 2011)

 BORDSTEINSCHWALBEN

Bordsteinschwalben
in den Gassen
können nicht das
Schwalben lassen.

Schon ihr Anblick
weckt bei Mücken
Lust zu stechen
vor Entzücken.

Sind die Schwalben
erst am Fliegen,
kann sie jede 
Mücke kriegen.

(Kerstin Magirius, 16. August 2011)

KATZENJAULEN

Ein Katzenjaulen
gotterbärmlich
unterm Fenster 
ging von statten,
wo die Mayers
ihr Gemächlein
für manch süßes
Stündlein hatten.

Nicht unbescholten
sollte bleiben
dieses Jaulen
von der Katze.
Sie bekam von
dem Herrn Mayer
einen Schlag
auf ihre Tatze.

Das Katzenjaulen
fand ein Ende
als der Mond
sich nachts versteckte
und die Katze
unterm Fenster
von den Mayers
freudig heckte.


(Kerstin Magirius, 20. August 2011)

 JA!

Ich sag JA
zu den Gefühlen -
zu den Freuden,
zu den Schmerzen.
Ich sag JA
zu meinem Leben.
Ich sag JA
zu meinem
Herzen.


(Kerstin Magirius, 29. August 2011)


EMOTIONEN

Kraftvoll peitscht der Wind das Meer,
Wellen stürmisch tosen.
Fallen ungebremst und schwer
auf das Rot der Rosen.

Rosenrotes wurzelt tief,
Dornenzweige sprechen.
Wogen winden sich im Schmerz
ehe sie zerbrechen.

Strandgefühle schäumen auf,
nähren Seelenwunden.
Sturm klingt ab in seinem Lauf,
hat zur Ruh gefunden.

(Kerstin Magirius, 11. 09. 2011)

SEI DU SELBST
(für Ela)

Lass doch 
deine Tränen fließen.
Wohin sollen
sie entweichen
wenn nicht über 
deine Seele
um Erlösung
zu erreichen.

Lass die
Trauer in dir leben,
schenke ihr dein
Du darinnen.
Hast du erstmal 
durchwandert
spürst du bald
ein Neu beginnen.


(Kerstin Magirius, 15. 09.2011)

DER AFFE

Im Schein der Sonne steht geblendet
der Affe an dem Tor zum Licht.
Die Käfigtür hat sich für ihn geöffnet,
was Tag und Nacht ist, weiß er bis jetzt nicht.

Er atmet tief, kann Wind  und Wärme spüren.
Mit Vorsicht geht er Schritt für Schritt voran.
Dann läuft er schneller, immer schneller
und freut sich, dass er das erleben kann.

Ein Schmetterling tanzt um ihn wie zum Gruße,
das satte Gras, die Blumen im Darin...
Der Affe lacht, vom Glückesrausch ergriffen
und gibt sich ganz der neuen Freiheit hin.

Nur manchmal scheint er zu verharren,
dann schaut er fragend zu dem Tor zurück.
In seinen Augen liegt ein dunkler Schatten,
der sich umarmt mit dem Gefühl von Glück.

(Kerstin Magirius, 02. Oktober 2011)

TRANSFORMATION

Das Unbewusste
stieg hinab,
tauchte tief
ins Meer.
Sah den Himmel
nicht,
das Licht,
fühlte sich so schwer

Ein Sternenkind hob
es empor,
lehrte es
zu gehen.
Das Unbewusste
trat
ins Licht,
konnte plötzlich sehen.

(Kerstin Magirius, 07.11.2011)

AUGENBLICK

Alles fängt im Kleinen an,
aus scheinbar Nichts entsteht
ein wundersamer Augenblick,
der schon bald vergeht.

Alles fließt im Strom der Zeit,
die Knospe muss erst sprießen.
Der Augenblick, in dem sie blüht,
wird sie zart begießen.

Alles birgt in sich ein Licht,
alles ist gegeben.
Offenbarendes darin,
AugenblickserLEBEN.


(Kerstin Magirius, 23.November 2011)

ANSTAND

Anstand -
anstehen,
warten auf Leben?

 Werten,
bewerten,
aufwerten,
entwerten?

Ich durchbreche
die Mauer
und atme mich frei,

wertfrei.

(Kerstin Magirius, 30. 11.2011)

 

DIE RUHMREICHEN ZEHN

Der Erste rühmte sich der Schönheit,
der Zweite rühmte sich der Macht.
Der Dritte rühmte sich der Ehre,
der Vierte hat die Drei belacht.
Der Fünfte rühmte sich des Reichtums,
der Sechste rühmte sich der Liebe.
Der Siebte rühmte sich der Weisheit,
der Achte rühmte sich der Triebe.
Der Neunte rühmte sich der Unschuld,
der Zehnte rühmte sich der Jugend.
Sie alle rühmten sich der Stärke,
   machten daraus eine Tugend.

Ein jeder von den Zehnen wusste -
vollkommen werden sie nie sein.
Sie rühmten sich dieser Erkenntnis
und stießen auf sie an mit Wein.
 

(Kerstin Magirius, 27.11.2011)

DER NIKOLAUS

Es war einmal
ein Nikolaus,
der zog des Nachts
von Haus zu Haus.
Er schenkte jedem -
Groß und Klein -
ein Stück
Herzenssonnenschein.

Morgens dann,
bei Tagerwachen,
hörte man die 
Menschen lachen.
Überall war er
im Munde,
eine
Liebesbotschaftskunde.

Der Nikolaus
tat unterdessen
ganz gemütlich
Frühstück essen.
Ganz allein saß
er im Zimmer,
vielleicht 
gibt es ihn noch immer?

Ich kenne einen
Nikolaus,
der zieht allein
von Haus zu Haus.
Er schenkt aus Liebe
Groß und Klein
ein Stück
Herzenssonnenschein.


Thanks....;-)

(Kerstin Magirius, 06.12.2011)

DAS LEBEN

Man muss es verstehen
oder auch nicht -
das Leben,
das Ringen
um das,
was da ist.

Man muss es empfinden
danach greifen
es an sich reißen
es lieben

immer 
wieder
neu

DAS LEBEN


(Kerstin Magirius, 08.12.2011)


KOBOLD DER NACHT

`Wer sitzt denn da auf meinem Baum?`
denkt der Mond, `Ich glaub es kaum.`
Ein kleiner Kobold - dick und rund -
stopft sich Eicheln in den Mund. 

Der Nachtmond sieht dem Schauspiel zu.
Der Kobold gönnt sich keine Ruh.
Er stopft und stopft sich voll den Magen,
kann sich selber kaum noch tragen.

Schon bricht ein Ast mit lautem Knall.
Der Kobold kommt dabei zu Fall.
Sein Aufprall lässt die Erde beben,
die Tiere rennen um ihr Leben.

Der kleine Kobold liegt am Boden -
weit entrückt schon, nah den Toden.
Da fällt ihm ein, wie Eicheln schmecken
und er denkt nicht ans Verrecken.

Schon steht er auf und wankt zum Baum,
dort hängt sein allerliebster Traum.
Er greift danach, da wird es Licht.
Der Morgen streichelt sein Gesicht.

Den Nachtmond hört man lauthals lachen,
der Kobold muss die Mücke machen.
Er flieht mit dem Gedankenwind
dahin, wo viel Eicheln sind.

Was lehrt der Fakt vom Koboldleben?
Das sie stur an Dingen kleben 
die - tut mans genau betrachten -
das Gehirn total umnachten.

Drum liebt der Kobold auch die Nacht.
Der Mond nur, der ihn dort belacht.

(Kerstin  Magirius, 20. Dezember 2011)

DER KLANG

Der Klang - er klang so wundervoll,
ich lauschte ihm bis hin zu dir.
Dann war er weg, der schöne Klang,
er klingt schon lang nicht mehr in mir.

Er klingt jetzt dort, wo du lustwandelst.
Irgendwie ists ihm gelungen
sich von meinem Ohr zu lösen
und er ist in Deins gedrungen.

Der Klang - ich werd ihn nie vergessen,
seine Spur trägt deinen Namen.
Und verliert sich je sein Zauber,
trag ich in mir seinen Samen.

(Kerstin Magirius, 31. Dezember 2011)

  MACHTVOLLES GRAUEN

Der Panther steht im Rampenlicht,
doch er zeigt die Zähne nicht.
Er grinst gewinnend in die Masse,
macht einen auf große Klasse.

Später dann...zur Geisterstunde,
dreht der Panther seine Runde.
Hungrig streift er durch die Gassen,
kann vom Menschenfleisch nicht lassen.

Wehe dem, der sich erdreistet 
und dem Panther Abwehr leistet.
Schnell macht er sein Opfer schweigen,
endlich kann er Zähne zeigen.

Steht er auf der Lebensbühne
spielt er einen zahmen Hüne.
Jeder liebt ihn, will ihn kosen,
er ist einer von den Großen.

Show der Großen, Klasse, Masse.
dabei klingelt laut die Kasse.
Panther, die am Hebel sitzen
und am Weltgeschehen ritzen.


(Kerstin Magirius, 20. Januar 2012)
 
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