Nachtwanderin
  ABSCHIED-TRAUER...
 
ENTFREMDUNG

So fremd, was einst vertraut im Hier,
nichts blühendes mehr an dem Ort.
Was ich fand - ganz tief in mir,
Wandelherbst trug es hinfort.

So kalt, die Winde, die mich streifen,
welch Erstarren im Darin.
Frostiges will nach mir greifen,
raubt mir jeden Lebenssinn.

So fern, was ich doch nahe spüre -
einst gelebte Emotionen,
die - dem Ort in meinem Herzen,
wohl auf ewig inne wohnen.


(Kerstin Magirius, 09. Januar 2012)

.....

LETZTER KUSS

Der letzte Kuss -
verbrennend heiß,
ein letztes flammendes
sich winden.
Die Rose bricht -
vom Sturm gepeitscht,
zu kraftvoll dieses
nah empfinden.

Zu tief, was dieses
Sein durchflutet,
zu schmerzvoll, was da
Wunden blutet....


(Kerstin Magirius, 20. Januar 2012)
.....

LETZTES ABENDROT

In meiner Seele weinte
das letzte Abendrot.
Der Himmel hing voll Wolken,
kündete vom Tot.

Ein leiser, kalter Windhauch
streifte mein Gemüt.
Das Rote, tränenschwere,
ist darin verblüht.

Nur ferne noch ein Leuchten - 
ganz vage, tief in mir.
Rot will es mir scheinen,
wie das Rot von dir.


(Kerstin Magirius, 30. Januar 2012) 
.....

WIR

Wir - ein Wort,
ein könnte sein,
ein herzliches sich finden.
Ein lichter Ort,
ein komm herein,
ein Grenzen überwinden.

Wir - ein Wort - 
es sieht uns an,
es scheint uns zu durchdringen.
Dann geht es fort
das eine Wort,
es will uns nicht gelingen.

Du und Ich - 
getrennt vom Wir ,
zwei Herzen, die laut schlagen.
Ein 
an für sich,
ein 
bleib doch hier,
ein trauriges Entsagen. 

(Kerstin Magirius, 26. Februar 2012)

.....

  AM SCHEIDEWEG

Sie reichen sich die Hände,
ein unbestimmtes Ja.
Die Blicke sprechen Bände,
sie sind sich beide nah.

Und doch sind sie verschieden,
sehr fühlbar ist die Mauer.
Ihr Herz hat lang entschieden,
das Ja ist nicht von Dauer.

Sie tragen schwer am Gehen,
am voneinander Trennen.
Am plötzlichen Verwehen,
am sich nicht wirklich kennen.

(Kerstin Magirius, 20. April 2012)
..... 

WUNDER TRAUM
(für Jürgen)

In deinem Herzen
weint die Sonne Tränen
und ihr Licht brennt 
heiß in deiner Brust.

Aus ihren Strahlen
formst du letzte Worte.
Sie sollen wärmend 
sein dem wunden Traum.

Muttergold rankt
im schattigen Grund
und atmet friedlich
Seele in den Wind...

(Kerstin Magirius, 08. Juni 2012)

.....

DEINE AUGEN

Deine Augen
tropfen
Erfrorenes
in mein Herz.

Sie lassen
Eisblumen
erblühen
dort,

Glasklar
das Zerbrechen
darin.

(Kerstin Magirius, 05. Dezember 2012)


 
  163452 Besucher