Sie lag -
wie alles andre auch,
schon lang im Müllcontainerbauch.
Verschmutzt und etwas leicht verschroben
hast du sie empor gehoben.

Ihr Kleid
war unschwer zu erkennen,
doch ihr Herz war noch am Brennen.
Es leuchtete dem Schicksal trotzend
voller Lebenskraft, hell strotzend. 

Ein Licht
hat so zu dir gefunden,
trotz der Müllcontainerwunden.
Nun scheint es in dein Seelenzimmer,
will dir Freund sein dort, für immer.

(Kerstin Magirius, 09. Februar 2012)

.....

DER CLOCHARD

Der Clochard - 
ein armer Mann,
sitzt da
mit seiner Brust.
Er wünscht sich Liebe
dann und wann
er ist erfüllt
von Lebenslust.

Sein Herz pocht
leise vor sich hin,
er pflückt sich Blumen
dort und hier
Er ist ein Träumer,
ein Phantast
ein Clowngesicht,
ein Freund von mir. 

(Kerstin Magirius, 21. November 2012)

.....

SCHNEEWANDERER

Meine
unsere Zeit
tief in jedem Schritt
wandert
es mit, 
das weiß
gefühlte
WIR.

(Kerstin Magirius, 13. Dezember 2012)

DU, ICH, WIR

Das Du und das Ich und das Dazwischen -
kein Buch der Welt
möchte ich dafür eintauschen; 
nichts Abgegriffenes,
kein Übertünchen
von grau und schwarz
in bunt.

Die Welt gibt sich zu erkennen
durch uns.

(Kerstin Magirius, 16. Dezember 2012)