Nachtwanderin
  Juni 2011
 

01. Juni 2011

Ein Morgen so, wie ich ihn mag,
der Wind krault meine Ohren.
Zum Fenster lacht die Sonne rein
der Tag ist neu geboren.

Taufrisch tropft es von jedem Blatt,
ich spring mit nackten Füßen
hinaus ins Grün, den neuen Tag
mit Freude zu begrüßen.

Die Amsel fliegt zum höchsten Ast,
sie singt das Lied der Seele.
Ein reiner Klang voll Lieblichkeit
entlockt sich ihrer Kehle.

Der Tag erwacht im schönsten licht
ich sitz am See versunken.
Von hier hab ich schon manches mal
beherzt dir zugewunken.

(Kerstin Magirius)

02. Juni 2011


Gemessen

an der
Ewigkeit
gleicht
jeder Augenblick
einem 
Wimpernschlag.

Ein kurzer
Augenblick nur
der bleibt
für uns

der bleibt
um
JA
zu sagen

zu dieser
Fülle
an
SEIN.
 
(Kerstin Magirius)


  03. Juni 2011

Mit rosaroten Lippen
küsst der Morgen mich.
Und wenn ich ihn umarme,
denke ich an dich.

Sein Licht gleicht deinen Augen,
ich tauche tief hinein.
So kann ich selbst am Nordpol
ganz nah bei dir sein.

(Kerstin Magirius)
 

04.Juni 2011


Ein schützend Dach
will ich dir sein
bei Regen, Sturm
und kalten Winden.
Mein liebend Herz
es läd dich ein,
wärmendes
darin zu finden.

Ein Licht darin
für dich entfacht.
Es leuchtet dir
bei Tag und Nacht.

(Kerstin Magirius)

  05.Juni 2011


Eine grüne Pappelschnur,
Sommer wirds in der Natur.
Links sind Bäume, rechts sind Bäume
und dazwischen Zwischenräume.

Grünendes wohin ich sehe,
im Dazwischen grasen Rehe.
Im Darunter wühlen Ratten,
im Darüber - da ist Schatten.

Soviel Bäume, so viel Pappeln,
es wird Zeit, sich aufzurappeln.
Sommer ist es wahrhaft hier,
heiße Grüße send ich dir. 

(Kerstin Magirius)


  06.Juni 2011

Fließend wie ein Regentropfen,
Sehnsucht ohne Ende.
Hin zu dir, in deine Seele
Liebe, die ich sende.

Suchend nach dem Regenbogen,
zaghaftes Erwachen.
In dem Dunkel viele Lichter
die sich hell entfachen.

Gleitend wie ein Sonnensegel,
Hoffnung lässt mich fliegen.
Irgendwo, in deinem Herzen
kommt sie zum Erliegen.


(Kerstin Magirius)


07.Juni 2011

Das Regennasse
an den Füßen
will ich nicht
missen heute,
wie dich

Erfrischendes
darin,
in jedem
Tropfen


in jedem 
gefühlten
DU

(Kerstin Magirius)


08. Juni 2011

Holunderblüten
zahllos hier
durch das Dickicht
blickend.
Lieblich duftend
weiße Zier
mit den Köpfen
nickend.

"Pflück mich, pflück mich"
flehen sie,
sich in Wollust
wiegend.
und schon löst sich
Blatt für Blatt
jede Angst
besiegend.

In dein Fenster
huscht eins rein
will dir duftend
nahe sein.

(Kerstin Magirius)


09. Juni 2011


Tränenblätter
fallen leise,
werden niemals
hörbar weinen.
Sind gefallene 
des Herzens,
die sich tief
im Schmerz
vereinen.

Sind so viele
die schon liegen,
sind so viele,
die noch 
fliegen...


(Kerstin Magirius)

10. Juni 2011

Es war ein kurzer Augenblick -
fast so, als wär er nie geboren.
Durch einen Wimpernschlag der Seele
habe ich mein Herz verloren.

Nur kurz währte das Glücksmoment,
doch etwas ist mit mir geschehen.
Durch ihn bin ich jetzt wie verzaubert -
es ist, als würd ich anders sehen...

anders riechen, anders schmecken,
anders fühlen, anders denken.
Es ist, als könnt ich mich dem Leben
jetzt viel intensiver schenken.

Es war ein kurzer Augenblick -
dein Du, das mich darin berührte.
Es war der Glaube an die Liebe
der dies Wunderwerk vollführte.

(Kerstin Magirius)

11.Juni 2011

Es war, als hätt der Eine
den Anderen verstanden.
Sie schwiegen an der Stelle
als sie sich plötzlich fanden.

Es war nur noch Gewissheit
die im Dazwischen rankte.
Sie blühte an der Stelle
wo sonst manch Herzschlag wankte.

Es war, als hätten Beide
sich inniglich gefunden.
Es war, als hätt die Liebe
sie seelentief verbunden.

"Für immer?" fragt die Birke
mit ihren jungen Jahren. 
Die Schnecke lächelt weise
"das wirst du nie erfahren".


(Kerstin Magirius)


12.Juni 2011

`Wir sind, was wir sind`
säuselt der Wind,
er streichelt die Mutter,
 den Vater, das Kind.

Er fliegt zu den Rosen,
er fliegt zu den Nelken
er streichelt die Blumen
die blühen und welken.

Er tanzt auf den Steinen
die anmutig schweigen,
er freut sich des Lebens,
er will es dir zeigen.

`Sei der, der du bist`
 säuselt er dir.
`Dann ist nichts unmöglich,
du siehst es an mir.` 


(Kerstin Magirius)

13.Juni 2011

Die Erde
atmet
tiefe Sehnsucht,
süßer Duft
strömt
in die Nacht. - 
Ein
verliebter Kuss
des Lebens,
der uns
beide
träumend
macht...

(Kerstin Magirius)

14. Juni 2011


Könnte
ich mir etwas wünschen,
nur ein Wunsch -
ich wünschte
mir,

Glück
und Frieden auf der Erde,
Glück und Frieden
stets mit
dir.

(Kerstin Magirius)


15. Juni 2011

Ich wähnte mich
im Glückesrauschen
als die erste Rose blühte.
Es war, als wenn ein Herz voll Liebe
seinen ganzen Charme
versprühte.

Ich war so selig
im Gedanken, dass
ich diese Rose pflückte.
Kurz nur währte ihre Schönheit,
die mich ach so sehr
verzückte.


(Kerstin Magirius)

16. Juni 2011

Und ist manch Liebe nur ein Traum,
so blüht er doch, der Lindenbaum.
Und werden Träume manchmal wahr,
dann ist das mehr als wunderbar.

Und wenn die Linde nicht erblüht,
so fehlt der Duft, den sie versprüht.
Und will die Liebe ängstlich fliehen,
dann lässt man sie ganz einfach ziehen.


(Kerstin Magirius)

17. Juni 2011

Ich holte dir den Mond vom Himmel,
strich ihn lilafarben an,
dass er dir als Deckenleuchte
schön gemütlich scheinen kann.

Und sah ich dieses Licht von weiten
in der Dunkelheit der Nacht,
dann hat es meiner wunden Seele
manchen Glücksmoment gebracht.

Lang schon hab ich es verloren
dieses lila Licht von dir.
Nur der Mond ist mir geblieben
als Erinnerung im Hier.


(Kerstin Magirius)

18. Juni 2011

Wenn ich hoch zum Himmel schau
leuchtet mir ein Veilchen blau.
Schweift mein Blick dann hin zu dir,
riech ich Veilchenduft in mir.

Wenn ich mich am Wegrand bücke
und dir ein, zwei Veilchen pflücke,
werde ich gar selbst zum Veilchen
für ein kurzes, langes Weilchen.


(Kerstin Magirius)

19. Juni 2011

Ein Spitzbub
weilt vor deinem Fenster,
grinst breit über beide Backen.
Ihm sitzt wohl vom letzten Streiche
noch der Spitzbubschalk im Nacken.

Ach könntest
du ihn nur mal sehen,
diesen Lausbub sondersgleichen.
Seiner süßen, frechen Nase
würdest du die Deine reichen.

Angestrengt
schaust du nach draußen,
der Spitzbub winkt dir lachend zu.
Mit dem Zauber eines Liedes
bettet er dich sanft zur Ruh.


(Kerstin Magirius)


20. Juni 2011

Ein Brätselwiesel
lass ich dir
zum dran schnuppern
heute hier.

Was das ist, kann ich
nicht sagen.
Wenn ichs seh, knurrt mir
der Magen

Vielleicht kommst du ja
dahinter,
 irgendwann vielleicht
im Winter.

Wenn die Eisblumen
sich mühen,
an den Fenstern
zu erblühen.

Bis dahin lass uns
verweilen -
liebend zwischen all
den Zeilen.

(Kerstin Magirius) 


21.Juni 2011


"Reich mir deine zarten Hände"
sagt Prinz Hartmut zu Ottilie.
"Heut, zur Sommersonnenwende,
mach ich dich zu meiner Lilie."

"Meine Hände sind voll Wunden
und mein Herz ist schwer wie Blei.
Darum nimm lieber statt meiner
die Prinzessin von Dubai."

"Nie und Nimmer!" sagt Prinz Hartmut
der Ottilie zugewandt.
"Voller Liebe ist mein Herzblut
seit ich dich durch Zufall fand".

"All mein Fühlen, all mein Sehnen

will dich inniglich berühren.
Öffnest du dich meiner Seele,
kannst du mich ganz nahe spüren."

" Wenn das so ist" sagt Ottilie
will ich ewig dir gehören."
Zärtlich pflückt der Prinz die Lilie,
lässt sich auch vom Mond nicht stören.

(Kerstin Magirius)

22.Juni 2011

Mit den Augen einer Schwalbe
flehte sie den Nachtwind an.
Mit der Stimme eines Engels
zog sie ihn in ihren Bann.

Mit der Seele einer Rose
flüsterte sie ihm ins Ohr.
Der Nachtwind blies in ihre Träume
zärtlicher als je zuvor.


(Kerstin Magirius)

23. Juni 2011

Sie lies den Tag nur ungern gehen
mit den vielen Regentropfen.
die noch immer durch ein Fenster
laut an ihre Seele klopfen.

Es war, als würden all die Tropfen
sich zu einem Meer verbinden.
Sie taucht bis auf den Grund der Tiefe
heute noch, um dich finden.


(Kerstin Magirius)


24. Juni 2011

Es war die Liebe
flüstert es
unter einer Linde.
Es war viel mehr
ächzt laut der Baum
und kratzt an seiner Rinde.

Es war die Sehnsucht
sagt der Wind
im Geäst der Zweige.
Was es auch war - 
die Blüte seufzt,
es ging einfach zur Neige.


(Kerstin Magirius)

25.Juni 2011

So war es also doch der Regen,
der die Wiese grünend machte
und dein anmutiges Lächeln,
dass das Gras zum Blühen brachte.

So war es also nur natürlich,
dass die Gräser kraftvoll trieben.
Heute ist von all dem Grünen
mir dein Lächeln noch geblieben.


(Kerstin Magirius)

26.Juni 2011

Es braucht nur ein, zwei Schritte
vom Herzen bis zu dir.
Es braucht der Schritte viele
vom du und ich zum wir.

Mal stolper ich beim Gehen,
mal weiche ich zurück.
Es ist ein ständig Mühen
vom Du und ich zum Glück.


(Kerstin Magirius)

27. Juni 2011

Das Wort ist wie ein wogend Meer,
es lässt dich jede Welle spüren.
Sie türmt sich auf, wird riesengroß
um dich dann kraftvoll zu berühren.

Am Ende bist du pudelnass,
das Wortmeer hat dich mitgerissen.
Ein Sturm voll Liebe und voll Schmerz,
doch nichts davon möchtest du missen.


(Kerstin Magirius)

28.Juni 2011

Und wenn die Rose doch erblüht
ein zweites Mal, wenn sie sich müht?
Was ist, wenn sie zur Winterszeit
erblüht im schönsten Farbenkleid?

Wirst du die Rose blühen sehen,
wenn frostig kalt die Winde wehen?
Wird sich dein Herz dann nach ihr bücken,
so wie einst , um sie zu pflücken?


(Kerstin Magirius)

29. Juni 2011

Ich ging, das Tor zu schließen,
hinaus aufs Seelenmeer.
Das ich das Tor bewegte,
war schon sehr lange her.

Ich hob mit meinem Herzen
die Sehnsucht hoch empor.
Du kannst sie gern besuchen,
sie weilt jetzt vor dem Tor.


(Kerstin Magirius)

 30. Juni 2011

Wie kann die Liebste Sünde
ein Werk des Teufels sein?
Sie streichelt jede Seele
viel süßer als der Wein.

Wer kann sich ihr erwehren?
Kein noch so lautes NEIN
ist stärker als die Liebe,
sie wird stets Sieger sein.


(Kerstin Magirius)

 
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